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Bildungsniveau steigt bei Frauen schneller an als bei Männern

Bildungsniveau steigt bei Frauen schneller an als bei Männern

Bei den Hochschulabschlüssen herrscht in der Schweiz mittlerweile Geschlechterparität. Insgesamt leisten die Männer aber noch immer mehr Arbeitsstunden pro Studienplatz. Das zeigt eine neue Studie.

Peter Walthard

Bessere Kinderbetreuungsstrukturen wäre für einen Drittel der Frauen ein Anreiz, ihr Pensum aufzustocken. 

Keystone

Jede zweite Person mit einem Hochschulabschluss ist eine Frau. Hochqualifizierte Frauen leisten aber nur 40 Prozent der Arbeitszeit. Zu diesem Schluss kommt eine am Dienstag veröffentlichte Studie, die das Forschungsinstitut Sotomo im Auftrag des Schweizerischen Verbands Freie Berufe (SVFB) durchgeführt hat. Allerdings haben die Frauen in den letzten zehn Jahren beim Ausbildungsniveau stärker zugelegt als die Männer: Während der Anteil der Frauen mit Hochschulabschluss von 2010 bis 2019 um 14 Prozentpunkte stieg, waren es bei Männern nur acht Prozentpunkte.

Dabei arbeiten beide Geschlechter bis zur Familiengründung annähernd gleichviel. Danach reduzieren viele Frauen ihr Pensum und stocken auch nach der Kleinkinderphase nicht wieder auf. Der SVFB sieht darin ein Problem: Der tiefere Beschäftigungsanteil der Frauen führe dazu, dass pro Studienplatz weniger Arbeitsstunden geleistet würden. Könnten die Frauen dazu gebracht werden, mehr Stunden im Beruf zu arbeiten, könnte der Fachkräftemangel ohne zusätzliche Infrastrukturkosten und ohne Zuwanderung bekämpft werden, heisst es in der Studie.

Mit verschiedenen Anreizen könnten Frauen dazu gebracht werden, mehr Zeit für die Erwerbsarbeit aufzubringen, so die Studie weiter. So wäre etwas mehr als ein Drittel der Teilzeit arbeitenden Frauen bereit, ihr Pensum zu erhöhen, wenn es flexiblere und bessere Betreuungsstrukturen für Kinder gäbe. 26 Prozent nennen mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit und je 25 Prozent finanzielle Anreize für die Fremdbetreuung ihrer Kinder und bessere steuerliche Bedingungen für Zweiteinkommen als möglichen Grund, um mehr zu arbeiten.

Als wichtige Faktoren für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nennt die Studie die Möglichkeit zu Teilzeitarbeit und Homeoffice. Negative Auswirkungen haben dagegen Stress, lange Arbeitstage sowie Nacht- und Wochenendarbeit. An der Befragung hatten 5700 Personen mit Hochschulabschluss teilgenommen.

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