«Slippery When Wet» von Bon Jovi, «Kuschelrock Vol. 2», «No More Drama» von Mary J. Blige; von Amy Macdonald über Cypress Hill bis Led Zeppelin reicht meine CD-Sammlung. Nur: Wann habe ich zuletzt eine CD aus der Hülle genommen und in einen CD-Player gesteckt? Ich kann mich nicht mehr erinnern. Zumal ich nicht einmal mehr ein Gerät habe, auf dem ich CDs abspielen kann. Musik höre ich praktisch nur noch über einen Streaming-­Dienst. Was also soll ich mit dieser CD-Sammlung anfangen, die mich durch meine Jugendjahre begleitet hat?

In meiner Wohnung stapeln sich die Umzugskisten. Es ist ungemütlich geworden. Es sind diese Wochen vor, während und nach einem Umzug, die nervenzerrend sind. Es ist ein Leben zwischen Kisten und Abfallsäcken. Ein Leben in der Schwebe. Ja, es ist anstrengend. Und trotzdem mag ich diese Zeit. Es ist die Zeit, Altes loszulassen und Neues anzunehmen. Es ist die Zeit der Veränderung. Die Zeit für einen kleinen Neuanfang im Leben. Veränderung hat mich in der Vergangenheit immer vorwärtsgebracht, mir neue Perspektiven eröffnet. Und die Vorfreude auf das neue Zuhause gibt mir die Energie, meinen Hausrat zu packen und all das Organisatorische zu bewältigen.

Was mich am meisten stresst, ist sowieso die Wohnungsabgabe. Die Immobilienverwalterin wird mit Schuhen durch die frisch geputzte Wohnung gehen, in den Händen ihr Klemmbrett mit der Checkliste. Dann wird sie jede Ecke begutachten, jede einzelne Schublade öffnen, jeden Kratzer notieren, begleitet von einem vorwurfsvollen Blick, den diese Immobilienverwalter so gut draufhaben. Auch das wird vorbeigehen. Ich werde die Schlüssel abgeben und die Türe der alten Wohnung hinter mir schliessen.

Bis dahin werden alle Kisten, die ich jetzt am Packen bin, im neuen Zuhause stehen. Und in einer werden auch noch einige CDs zu finden sein – aus nostalgischen Gründen. Led Zeppelin, Michael Jackson und Bon Jovi dürfen mit, Leona Lewis, Nickelback, die Kuschelrock-Sammlung und Avril Lavigne fliegen raus.