
Burglind-Schäden im mittleren Mühlethal noch immer nicht beseitigt


Am 3. Januar 2018, also vor mehr als 9 Monaten, hat der Sturm Burglind grosse Schäden im Aargauer Staatswald, auf dem Gebiet der Stadt Zofingen, angerichtet. Die Aufräumarbeiten sind inzwischen im Grossen und Ganzen abgeschlossen.
Eine Ausnahme ist die ca. 200m lange Waldstrasse im Bereich IHCO, im Waldnaturreservat, die mit ca. 20 umgestürzten Bäumen blockiert und total unpassierbar ist. Dieser Weg ist aber für die Bewohner des mittleren Mühlethales von grosser Wichtigkeit. Er ist die kürzeste Verbindung zum Naherholungsgebiet VITA-Parcours/Buchebene/Brunngraben/Heitern. Ausserdem wurde dieser bisher als Schulweg in die Bezirksschule benutzt. Zwar gibt es einen weiteren Weg im Bereich Stöckliacker. Dieser ist aber für die Bewohner der Weidstrasse viel zu weit weg und ist in einem erbärmlichen Zustand.
Initiative Bewohner des mittleren Mühlethals haben zwar notgedrungen einen Bypass-Trampelpfad „gebaut“, der stark frequentiert wird. Dieser ist aber für ältere und invalide Menschen und Kinderwagen nicht begehbar, resp. befahrbar, da er zu steil ist. Ausserdem versumpft er bei Regenwetter und im Winter und wird vielfach durch Pferde und Biker beschädigt.
Die Bewohner des mittleren Mühlethals haben deshalb vor einiger Zeit an Ort und Stelle zahlreiche Unterschriften gesammelt und ein Gesuch an den zuständigen Regierungsrat Attinger eingereicht. Sie haben ihn dringend ersucht, den Zugang zum genannten Naherholungsgebiet innert nützlicher Frist zu deblockieren oder allenfalls eine brauchbare Alternative anzubieten. Sollte die Instandstellung des bestehenden Weges nicht möglich sein, haben sie ihm einen kostengünstigen Vorschlag, der viel weniger sturmgefährdet ist, gemacht: Den provisorischen Pfad unbürokratisch zu befestigen, zu entwässern und allenfalls mit einer zusätzlichen Kurve zu versehen, damit er für jedermann begehbar ist.
Dieses Gesuch wurde weder vom Regierunsrat noch vom Stadtrat Zofingen, der im Besitze einer Kopie ist, bis jetzt konkret beantwortet. Scheinbar ist eine Kompetenz- und Finanzierungsgerangel im Gange, das auf dem Buckel der Bewohner des mittleren Mühlethals ausgetragen wird. Über ein Engagement der Zofinger Grossräte in dieser Sache ist nichts bekannt.
Ist es etwa einfacher, einen dritten Baregg-Tunnel zu bauen, als eine 200m-lange Waldstrasse zu räumen? Ist der Kanton Aargau etwa Opfer der eigenen Waldnaturreservats-Verordnung? Was den Stadtrat Zofingen betrifft: Die Qualität einer Exekutive wird auch daran gemessen, wie sie ein nicht vorsehbares Ereignis bewältigt und ob und wie sie sich für ihre Bürger einsetzt!
Bernhard Schmutz, Alt Stadtrat Zofingen