Camping-Klub Aarburg zeigt sich generös gegenüber Beizer Ridha

Die Touristen sind weg, die spezielle Camping-Saison neigt sich dem Ende entgegen. Auf dem Campingplatz Wiggerspitz in Aarburg sind derzeit nur noch Monteure, Standplätzler und einige wenige Reisende untergebracht. Ab dem 15. Oktober wird der Platz eingewintert, ab dem 1. November ist der Camping geschlossen. Verläuft alles einigermassen wie früher, so startet die nächste Saison am 1. April 2021. 

Die Corona-Saison ist für den Camping-Klub glimpflich ausgegangen, er rechnet mit einer schwarzen Null. Der Vorstand hatte sich frühzeitig auf alle Szenarien vorbereitet. Er erarbeitete ein umfassendes Schutzkonzept, das dann bei der Eröffnung an Fronleichnam, am 11. Juni, umgesetzt wurde. So wurden die Stellplätze massiv vergrössert und mit Trassierband abgesteckt. Die Hälfte der WC- und Duschanlagen blieb geschlossen, die geöffneten wurden regelmässig intensiv gereinigt und desinfiziert. 

Als grösste Herausforderung nennt Klubpräsident Beat Meyer aus Aarburg die ständigen Kontrollen bei den Zelten. Diese mussten einen Abstand von drei Metern aufweisen. «Unsere Gäste haben sich aber sehr gut an die Vorgaben gehalten», lobt Beat Meyer. Das Coronavirus brachte zudem einen grossen Mehraufwand an der Reception mit sich. Das Team musste sämtliche Kontaktangaben aufnehmen, alles kopieren und ablegen. 

Immerhin: Der Gemeinderat Aarburg, Verpächter des Camping-Grundstücks, beschloss, die Hälfte der Pacht zu erlassen – zumindest für die Zeit des Lockdowns bis zum Termin der Betriebsöffnung. Weil aber der Klub dank Einnahmen von Standplätzlern und Langzeitaufenthaltern weniger von finanziellen Sorgen geplagt war, entschied der Vorstand, das Geld dem Pächter des Camping- und Badibeizlis «Chez Ridha» weiterzugeben. «Eine Hand hilft der anderen», sagt Beat Meyer. Letztlich sei der Camping-Klub froh, wenn es dem Restaurantbetreiber gut gehe. 

Die Schweizer ersetzten die ausländischen Gäste 

In der Corona-Saison konnte der Klub 15 statt wie üblich 25 Stellplätze anbieten. Die fehlenden Holländer und Deutschen, die in anderen Jahren 80 Prozent der Gäste ausmachten, wenn sie auf der Fahrt ans Meer in Aarburg haltmachten, wurden von Schweizern ersetzt. Aus dem Durchgangsplatz wurde ein Ferienplatz. Denn die Schweizer blieben statt eine gleich zwei bis drei Nächte. «Wir hatten Leute, die sogar vier Wochen bei uns blieben», führt Meyer aus. 

Unter den Gästen waren Familien, die beispielsweise mit ihren Kindern Veloferien machten, aber auch Paare und Einzelpersonen. Teilweise war der Campingplatz Wiggerspitz total ausgebucht. Das mag erstaunen, kann Aarburg doch nicht mit einem See oder Bergen aufwarten. Gepunktet hat der Campingplatz sicher mit seiner zentralen Lage, von wo aus sich die Schweiz gut entdecken lässt.