
Corona, BAG, Bürger und Beizen
In den Vorwochen zu den Sommerferien zeigten die Covid-19-Test-Ergebnisse in der Schweiz tiefe Befunde. Nicht zu Unrecht wiesen damals die Medien mahnend und drohend immer wieder auf die Gefahr erneuter Einschleppung der Krankheit durch Urlaubsrückkehrer in unser Land hin. Alles verbunden mit einer Coronawelle im Schlepptau. BAG, Bundesrat und Kantone zeigten keine Reaktion. Unsere Nachbarländer hingegen erliessen für Einreisende aus Risikoländern naheliegende, griffige Regeln wie Test-, Quarantäne- sowie schriftliche Anmeldepflicht etc. Diese Schutzmassnahmen für die Bevölkerung zeigten guten Erfolg.
Die Einreise in die Schweiz jedoch blieb ohne jegliche Kontrolle. Resultat und Schaden waren vorhersehbar: Die hiesigen Spitäler sind wieder voll im Stress. Nicht nur die zu 50 Prozent aus Kosovo und Nord-Mazedonien stammenden Corona-Patienten auf den Abteilungen ringen nach Luft, sondern auch das stark geforderte Pflegepersonal.
Nun haben die Gesundheitsherkulesse offensichtlich das Ei des Kolumbus gefunden. Um den Krankenhäusern den Druck zu nehmen, so die offizielle Begründung, soll den nicht geimpften, bockigen Schweizern die Beiz und das Fitnesscenter verboten werden. Ein Beschneiden der Bürgerrechte, welches zu denken gibt. Schliesslich damit verbunden, ein erneuter Eingriff in einen Teil der Wirtschaft, welcher unter der Pandemie und ihren Folgen bereits sehr gelitten hat. Dies alles hätte mit einem Erlass härterer Einreisebestimmungen vermieden werden können.
Karl Tobler, Zofingen