Covid-Ungereimtheiten

Zu mehreren Artikeln in der Ausgabe vom 5. August.

1. «Experten ringen um Ideen für eine höhere Impfquote»: Hoffentlich geht es hier nicht im bisherigen Stil weiter mit Gratis-Bratwurst, Torte auf dem Bundesplatz usw., denn Konditionierung (belohnen) funktioniert mit Menschen mit heutigem Bildungsstand glücklicherweise nicht so gut wie mit Hunden (Pawlow). Umso bedenklicher, dass man sie immer noch für wirkungsvoll hält.

2. «Politik ringt um die Frage, ob Tests gratis bleiben sollen.» Vor noch nicht allzu langer Zeit hiess die offizielle Devise: Testen, testen, testen. Nun soll dafür bezahlen, wer sich vorsorglich testen lassen will – und dies gleich zweimal. Auch diese Idee (bestrafen und verschleiern) trägt wenig dazu bei, die Leute zum Mitmachen – sei es Impfen, Testen oder was auch immer – zu bewegen.

3. Covid-Zertifikat: Es ist völlig nutzlos und gehört als weitere teure Erfindung des Verwaltungsapparates sofort abgeschafft. Es liefert lediglich einen Nachweis (geimpft, genesen, negativ getestet), bewirkt aber nichts. Weder auf der Kantonsseite noch auf derjenigen des BAG findet sich eine Erklärung, wozu es dienen soll. Lobenswerter Klartext dafür von den Redaktoren Bopp, Kleck und Schumacher, indem sie auf Frage Nr. 9 auf Seite 13 schreiben: «Die Impfung macht nicht steril, sie verhindert nicht, dass sich in der Nase und in den Atemwegen Viren aufhalten können. Und dass man sie von dort auch weiterverbreiten kann. Studien haben ergeben, dass die Viruslast sich bei einem doppelt Geimpften nicht gross unterscheidet zu der eines nicht Geimpften.» Will heissen: ob geimpft, genesen oder getestet, jede und jeder kann heute schon oder morgen wieder ansteckend sein. Wozu dann dieser ganze Papierkram und all die Umtriebe?

Bernhard Mühlematter, Riken