
CVP: Schotten dicht oder Segel setzen?
Austauschbar, profillos, opportunistisch: Seit Jahrzehnten kämpft die CVP als klassische Mittepartei mit dem Vorwurf, zu wenig klar Position zu beziehen. Und deshalb Wähleranteile zu verlieren. Mit den gleichen Argumenten weisen nun parteiinterne Gegner den neuen Namensvorschlag «Die Mitte» zurück.
Das C im Namen der Partei steht für christliche Werte wie Solidarität, Achtung vor dem Menschen, für Eigenverantwortung und Gemeinwohl. Doch Tatsache ist, dass es in den vergangenen Jahren nicht gelungen ist, die überkonfessionelle Bedeutung dieses C in der Basis zu etablieren. Das C verbindet eine Mehrheit der Wählenden in der Schweiz nach wie vor mit katholisch. Es ist ein Alleinstellungsmerkmal – und wirkt gerade deshalb abgrenzend statt integrierend. Obwohl die Inhalte der CVP einen grossen Teil der Bevölkerung, darunter viele jüngere Menschen, im Grunde ansprechen, scheuen sich deshalb viele, ihre Vertreter ins Parlament zu wählen.
Politik muss sich in einer Demokratie auf verlässliche Werte stützen. Die Werte unserer Demokratie und unserer Gesellschaft sind durch das Christentum geprägt. Das gilt auch für die CVP, unabhängig davon, wie sie in Zukunft heissen wird: Denn es sind die Inhalte einer Partei, welche tragfähig sein müssen; die Stimmbürger und -bürgerinnen lassen sich nicht täuschen. Doch mit der Namensänderung setzen wir ein starkes Zeichen, öffnen uns unabhängig von Konfession oder Religion einer breiten Wählerschaft, ohne die überkommenen Werte unserer christlich-abendländisch geprägten Kultur aufzugeben. Deshalb befürworte ich den neuen Namen Die Mitte als wegweisenden Schritt in die Zukunft.
Rosmarie Brunner, Vorstandsmitglied CVP Wahlkreis Willisau, Gemeinderätin Wikon
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