Dank Grünflächen: Hitzewelle brach weniger Rekorde als erwartet

Eine Rekord-Hitzewelle wurde uns für letzte Woche angekündigt. Und ja, es wurde heiss. Sehr heiss. Doch wie ungewöhnlich und rekordverdächtig waren die Temperaturen letzte Woche tatsächlich? Am Dienstag, 25. Juni wurden vor allem in den Alpen Rekorde geknackt. Dies, weil die Temperaturen besonders in den mittleren und höheren Lagen ausserordentlich warm waren. Auf dem Pilatus wurde es mit 23,2 Grad so warm wie noch nie in einem Juni zuvor. Juni-Rekorde gab es auch auf dem Säntis, in Adelboden und in Davos. Im Flachland wurde nur ein Rekord gebrochen. Zwei Tage später wurden in Koppigen BE 36,5 Grad registriert.

SRF Meteo gesteht ein, dass man noch höhere Temperaturen erwartet hätte. Den Grund, dass es nicht noch heisser wurde, sieht der Wetterdienst in der Vegetation, welche «grüner» war als beispielsweise im Hitzesommer 2015. An heissen Sommertagen würden aus einer grünen Fläche fünf bis sieben Liter Wasser pro Quadratmeter verdunsten. Der Prozess verbraucht Energie, welche dann für die Erwärmung der Luft fehlt.

Hitzetage gab es immer

Da in trockenen Jahren das Wasser für die Verdunstung nicht vorhanden ist, kann sich die Luft stärker erwärmen. SRF Meteo betont, es sei richtig, dass Städteplaner Grünzonen planen, da diese offensichtlich eine kühlende Wirkung haben. Seit dem Jahr 1961 gab es in Luzern nur vier Jahre, in denen nie Temperaturen von 30 Grad oder mehr erreicht wurden. Und diese liegen auch schon etwas länger zurück. Es waren die Jahre 1963, 1977, 1978 und 1981. An der Spitze liegen die Jahre 2003 und 2015 mit je 26 Hitzetagen. Gab es 1961 noch durchschnittlich zwei Hitzetage pro Jahr, sind es mittlerweile bereits 13! Hitzetage und Hitzewellen (mindestens drei Hitzetage in Folge) gab es früher schon und sind kein Phänomen des Klimawandels. Die Häufigkeit ihres Vorkommens in der heutigen Zeit ist es jedoch zweifellos.

Zweitwärmster Juni

Auch wenn uns die Hitzewelle der letzten Woche durchaus schlimmer hätte treffen können, muss man relativieren. Südfrankreich wurde von der Hitzewelle mit voller Wucht heimgesucht. Es wurden örtlich Temperaturen um 45 Grad gemessen. In Spanien kam es ausserdem zu Waldbränden. Und auch in der Schweiz ging gestern der zweitwärmste Juni zu Ende, der je registriert wurde. Nur im legendären Hitzesommer 2003 – als DJ Bobo mit seinem «Chihuahua» in den Charts war – war es noch heisser. Trotz kräftigen Niederschlägen zwischen dem 9. und dem 12. Juni, welche zusammen mit der Schneeschmelze örtlich zu Überschwemmungen führten, fiel der Monat ausserdem vielerorts zu trocken aus. Heute Montag wird die Hitzewelle enden. Dies örtlich in Begleitung kräftiger Gewitter. Anschliessend setzt sich das schöne Sommerwetter fort, die Temperaturen werden sich jedoch in einem angenehmen Bereich unter der 30-Grad-Marke einpendeln.