Das ist der Vorzeige-Einsprecher gegen das Aarauer Stadion – er kündigt einen langen Kampf an

Als es um den «Plan A», das Stadion mit dem Einkaufszentrum, ging, gab es in Aarau «den Einsprecher». Eine Art Phantom, das zwar viele kennen, das aber nie mit Namen in der Öffentlichkeit aufgetreten ist (zuletzt war er einer der fleissigsten Unterschriften-Sammler für die «Obermatte»-Initiative). Jetzt geht es um das, was anfänglich «Plan B» hiess, das Stadion mit den vier Hochhäusern. Einer hat dabei am Sonntag faktisch die Rolle des «Vorzeige-Einsprechers» übernommen. Und das erst noch, indem er mit Namen zu seiner Aussage stand, die das Blut eines jeden Stadion-Befürworters (60 Prozent der Aarauer Stimmberechtigten) in Wallungen bringt.

Albert Rüetschi kündigte – was natürlich sein gutes Recht ist – einen Schwall von Einwendungen und Beschwerden an. Er sagte als Präsident des Quartiervereins Torfeld Süd : «Wir gehen davon aus, dass wir das Projekt mit Sicherheit juristisch bodigen werden – und möglicherweise hört die Gegenseite ja schon vorher auf.»

Wer ist dieser Albert Rüetschi? Der 52-Jährige hat an der Uni Zürich Jurisprudenz studiert. Er bezeichnet sich als Umweltjurist. Rüetschi arbeitet seit 15 Jahren bei der Sicherheitsdirektion des Kantons Zug. Seine aktuelle Funktionsbezeichnung ist juristischer Mitarbeiter im Direktionssekretariat. Als er angestellt wurde, war Hanspeter Uster (Sozialistische Grüne Alternative) der zuständige Regierungsrat.

Albert Rüetschi politisiert für die Grünen Aarau, ist erster Ersatzmann auf deren Einwohnerratsliste. Der getrennt lebende Rüetschi hat sich erfolgreich mit einer Beschwerde gegen die Berechnung der städtischen Subventionsbeiträge für die Hort-Betreuung seines Sohnes gewehrt. Er war bis auf Stufe Verwaltungsgericht auch bei denjenigen, die den Entscheidungsprozess betreffend Gesamtrevision Bau- und Nutzungsordnung (BNO) infrage stellen. Die Stimmrechtsbeschwerden sind aktuell beim Bundesgericht hängig.

52 Anwohner haben die Sammeleinwendung des Vereins Torfeld Süd gegen die Teiländerung der Nutzungsplanung Torfeld unterschrieben. 157 diejenige gegen den Gestaltungsplan.