
Das Lenzburger Freischaren-Spektakel soll dieses Jahr stattfinden – doch den Takt gibt Corona vor
Gefechte sind eine ernste Angelegenheit, Traditionen erst recht. Nach der coronabedingten Absage im letzten Jahr steht ein vollständiger Verzicht auf das farbenfrohe Manöverspektakel in diesem Jahr ausser Frage. Freischaren-Commissionspräsident Stefan Regli verspricht:
«Die Freischaren werden sich in diesem Jahr zeigen.»
In welcher Form, zu welcher Zeit, mit welchem Aufgebot kann Regli derzeit noch nicht sagen. Er betont jedoch, dass der Freischarenausschuss seit Monaten schon in den Vorbereitungsarbeiten stecke für das vom Stadtrat kürzlich kommunizierte Jugendfest light 2021.
Der Begriff «light» täuscht jedoch über das riesige Ausmass der organisatorischen Herausforderungen hinweg, die sich den Freischarenverantwortlichen stellen. Der Aufwand ist in einem ordentlichen Freischarenmanöver mit über tausend Beteiligten sehr hoch, doch jetzt erst recht mit einem ausserordentlichen Anlass wie in diesem Jahr. Der Aufwand ist immens, bestätigt Stefan Regli. «Die Sitzungskadenz des Freischarenausschusses ist sehr hoch, um einiges höher als in einem normalen Manöverjahr», sagt er und lacht. Hinter verschlossenen Türen werde an allen Fronten gearbeitet, Szenarien aufgestellt und deren Praktikabilität geprüft.
Aktuell der wohl grösste «Feind» für die Organisatoren sind die vielen Unbekannten im Zusammenhang mit der Pandemie und den sich laufend ändernden Schutzbestimmungen. Das sei eine der riesigen Aufgabe, die es zu bewältigen gelte, bestätigt Regli. Die andere ist die Sicherheit. Denn egal, welche Landschaftsbilder 2021 im Rahmen des Jugendfestes möglich sein werden, ist für Regli eines ganz besonders wichtig:
«Die Sicherheit aller Beteiligter ist unser oberstes Gebot.»
Das würde auch bedeuten, dass mit den Schülerinnen und Schülern, den künftigen Kadetten, Übungsveranstaltungen durchgeführt werden müssen im Vorfeld.
«Ein Freischar kann nicht untätig sein»
Dass die Jugend frühzeitig und auch unter speziellen Bedingungen für das Manöver begeistert werden kann, ist Stefan Regli ein besonderes Anliegen. «Die Kadetten sind der Nährboden für die Freischaren. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass jemand, der bei den Kadetten mitmacht, später als Freischar mit ins Feld zieht.»
Nicht zuletzt deshalb hatte sich Regli im letzten Jahr, als Jugendfest und Manöver den Pandemiemassnahmen zum Opfer fielen, zu Wort gemeldet. «Es ist wichtig, dass wir keine zu lange Durststrecke haben», hat er damals betont. Gemeinsam mit andern hatten sich die Freischaren dafür eingesetzt, dass das traditionell in den geraden Jahren stattfindende Manöver nicht um zwei Jahre, sondern nur um ein Jahr aufgeschoben und der Brauch nun halt auf die ungeraden Jahre gelegt wurde. «Ein Freischar kann nicht untätig sein», bekräftigt der Commissionspräsident auch heute.