«Das positive Testergebnis kam für mich völlig überraschend»: Das sagt Jean-Pierre Gallati zu seiner Corona-Infektion

Während der Coronapandemie steckten sich bisher drei aktive und ehemalige Aargauer Regierungsräte an: Urs Hofmann (damals Innendirektor), Markus Dieth (Finanzdirektor) und Stephan Attiger (Baudirektor) infizierten sich mit dem Virus. Während der Verlauf bei Dieth und Attiger relativ mild war, musste Hofmann zeitweise im Spital behandelt werden.

Nun hat sich auch Jean-Pierre Gallati mit dem Coronavirus angesteckt, wie die Staatskanzlei am Montagabend mitteilt. Demnach wurde der SVP-Regierungsrat positiv getestet und befindet sich derzeit zu Hause in Isolation. Es handelt sich bei der Ansteckung um einen Impfdurchbruch, Gallati ist zweimal gegen das Coronavirus geimpft.

Regierungsrat Gallati hat sich am Montagnachmittag nach Aufkommen von leichten Symptomen testen lassen – er hatte einen Schnupfen. Gallati ist seit dem 28. Juni doppelt geimpft, wie die Staatskanzlei mitteilt. Gallati befinde sich zuhause in Isolation und arbeitet von dort aus, heisst es in der Mitteilung weiter. Seine Frau zeigt zurzeit keine Symptome und wird sich am Dienstag testen lassen.

Gallati: «Das positive Testresultat kam für mich völlig überraschend»

Die AZ erreicht Gallati am Montagabend telefonisch, seine Stimme klingt etwas belegt. «Mir geht es gut, ich fühle mich wie bei einer leichten Erkältung, sonst habe ich keine Symptome», sagt er. Gallati war am Montag in Aarau an der Arbeit, hatte einen leichten Schnupfen und verspürte etwas Schwindel, wie er erzählt. Also habe er sich entschieden, nach Hause zu fahren und von dort weiterzuarbeiten.

«Ich hätte nie damit gerechnet, dass es Covid sein könnte, aber im Zug habe ich dann doch entschieden, mich zur Sicherheit rasch testen zu lassen.» Gallati, der in Wohlen wohnt, ging ins Spital Muri und machte dort einen Test – das Resultat war positiv. «Für mich kam das völlig unerwartet, ich fühle mich nicht krank, in Zeiten vor der Coronapandemie hätte ich in dieser Situation vielleicht einen Tee getrunken und mich etwas erholt», sagt der Gesundheitsdirektor.

Ansteckungsort unklar – aber nicht der SVP-Parteitag am letzten Mittwoch

Weil er am Dienstag viele Sitzungen auf der Agenda gehabt hätte, entschloss sich Gallati zum Test – mit dem für ihn überraschenden Resultat. Wo er sich angesteckt haben könnte, weiss der SVP-Regierungsrat nicht – klar sei aber, dass die Infektion nicht am Parteitag letzten Mittwoch in Lupfig passiert sei, wo er für ein Ja zum Covid-Gesetz warb.

Aufgrund der Inkubationszeit von Covid-19, also der Zeitspanne von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit, könne er dies ausschliessen. «Es muss vorher gewesen sein, aber wo genau, weiss ich nicht», sagt Gallati. Er weist darauf hin, dass praktisch alle physischen Treffen mit geimpften, genesenen oder getesteten Personen mit Zertifikat stattfänden und deshalb eine Infektion unwahrscheinlich sei. «Aber ich werde natürlich meine Agenda anschauen und dem Contact Tracing so gut wie möglich Auskunft geben, wo eine mögliche Ansteckung stattgefunden haben könnte.»