
Das war der grosse Fasnachtsumzug in Reiden – mit Galerie
Das beliebteste Kostüm am Reider Umzug war schnell auszumachen:
der Regenponcho. Das Wetter war durchzogen an diesem Freitagnachmittag, mehrheitlich regnete es. Davon liessen sich aber weder Publikum noch Umzugsteilnehmer beeindrucken. Reiderinnen und Reider sind nicht schnell unterzukriegen. So zeigten sie am Umzug beispielsweise auch, dass ihnen regionale Veränderungen nicht egal sind. «Alles zu: Oberdorf, Marienburg, Badi« – da spürt man beim Motto der Sportgruppe Reiden doch zumindest eine Prise Sarkasmus. Hintergrund: Das Restaurant Oberdorf hat im letzten Sommer seine Türen geschlossen, die Wikoner Ordensschwestern sind diese Woche aus der Marienburg ausgezogen und die Zukunft der Badi steht mit der Abstimmung Ende März auf der Kippe. Da haben sie wenigsten noch die Fasnacht. Apropos Badi: Mit der Nummer 19 warb das Pro Badi Team sogar explizit für deren Erhalt. Ein poltisches Sujet wählte auch die Gruppe Zitronechlöpfer aus Dagmersellen. Sie mokierten sich über den Vorfall vor der letzten Gemeindenversammlung in Dagmersellen. Sie hatte damals über die Erweiterung der Deponie Hächlerenfeld in Buchs abgestimmt. Im Vorfeld hatten Anwohner eine ölige Substanz entdeckt, worauf der Deponiebetreiber die Substanz absaugen liess und Anzeige erstattete. Das Motto der «Zitronechlöpfer» lautete: «Mer vergifte üsi Läbere, z’Bochs vergefte si ehri Weiher.»
Insgesamt marschierten 26 Nummern über die Hauptstrasse vom «Schwanen» bis zum Restaurant Sonne. Fünf davon waren Guggenmusiken aus der Region: Den Auftakt machten die «Schlömpf» aus Reiden, den Abschluss die einheimischen «Wegere Pflotscher».