Dauerbaustelle Küngoldingerstrasse

Als Direktbetroffener interessierte mich der Artikel «Weniger Strasse – dafür mehr Grün» in der Ausgabe vom 20. September sehr. 4000 Fahrzeuge pro Tag ist eine ganze Menge. Aber niemand befahl mir, an dieser Strasse zu wohnen. Die 2013 eingeführte 30 km/h-Begrenzung habe sich bewährt, war zu lesen. Bedingt – würde ich einschränkend sagen, denn ich schätze, dass mindestens die Hälfte der Fahrzeuge sich nicht an die 30 km/h hält, sondern mehr oder weniger ungebremst durch die zirka 300 Meter lange Zone fährt. Traktoren donnern meistens mit durchgedrücktem Gaspedal vorbei. Ich habe Verständnis, denn nach dem Dorfbach ist wieder 50 km/h vorgegeben. Bei einem so kurzen Stück abzubremsen und mit 30 km/h zu passieren erfordert sehr viel Selbstdisziplin. Eine Geschwindigkeitskontrolle oder eine Tafel, die die Geschwindigkeit misst und anzeigt, sah ich seit 2003 noch nie.

Auch die schmälere Strasse wird an dem Durchfahrts-Modus kaum was ändern. Eine deutliche Verkehrs-Reduzierung brächte sicher, wenn die bestehende 30 km/h-Begrenzung in Küngoldingen (Ortsmitte) bis zum Dorfbach fortgesetzt würde. Aber da macht wohl Oftringen nicht mit.

Vor wenigen Wochen wurde die Verlegung der Fernwärmeleitung vom Spital bis ins Döbeligut abgeschlossen. Aufatmen war angesagt. Jetzt darf ich mich auf eine monatelange erneute Bauphase freuen. Vielleicht hätte man gleichzeitig die geplante Erneuerung von Gas- und Regenwasser-Leitung anhängen können, dann müssten nicht wieder erneut Gräben aufgerissen werden und die Bauphase würde kürzer. Aber das sind Gedanken eines Anwohners, der die höhere Mathematik des Tiefbaus nicht versteht. Koordination war in diesem Bereich schon oft ein Fremdwort. Ich bin nun gespannt, was mir am 21. Oktober für ein Geburtstagsgeschenk vom Einwohnerrat gemacht wird. Wenn dann der Kreisel am Stadteingang gebaut wird, sind es wohl mehr als 4000 Fahrzeuge, die am Tag den Weg durch die 30-km/h-Zone der Küngoldingerstrasse suchen. Siegfried P. Stich, Zofingen