Denn er wusste nicht, was er tat

«Wir hoffen, dass er es bis ins Ziel schafft», tönt es aus den Lautsprechern des Olympia-Bobruns St. Moritz–Celerina. Davon mitbekommen habe ich nichts, denn einerseits war der Fahrtwind zu laut und andererseits war ich damit beschäftigt, unfallfrei ins Ziel zu kommen. Es war von Abenteuerlust bestimmt, als ich – vor ziemlich genau vier Jahren – anlässlich des ZT-/LN-Wunschkonzerts zugesagt habe, Skeleton auszuprobieren. Es war etwas vom Extremsten, was ich je gemacht habe – obwohl wir nicht von ganz oben gestartet sind. Beim zweiten Lauf meines Experiments lief es übrigens bereits deutlich besser. Ich konnte die 100-km/h-Marke knacken – und hatte letztlich auch genügend Schwung, um den Auslauf im Ziel zu erreichen. Dieses Erlebnis ist heute noch fast so präsent wie damals. Ich kann mich noch an die immense Angst erinnern, die mich auf dem Weg nach St. Moritz begleitet hat. Ich kann mich noch an die Läufe erinnern, obwohl mir die Minuten wie Sekunden vorkamen. Von der Fahrt selbst weiss ich nicht mehr viel, aber dafür hatte ich eine GoPro auf den Helm geschnallt und kann mir das Abenteuer immer wieder ansehen. Die grösste Bestätigung übrigens bekam ich erst vor wenigen Tagen, beim Treffen mit Olympia-Bobfahrer Rico Peter. Als ich ihm von meinem Skeletonausflug erzählte, sagte er nur: «Spinnst Du? Das würde ich nie machen!»