Der Alte Friedhof in Aarburg soll zu einer Freizeitanlage werden

Eingeplant ist unter anderem ein Religionsgarten oben links. Bild: zvg
Eingeplant ist unter anderem ein Religionsgarten oben links. Bild: zvg

Kurz vor dem Eingang ins Städtli liegt er, der Alte Friedhof in Aarburg. Kaum genutzt und in der Bevölkerung wenig bekannt. Nun soll ihm neues Leben eingehaucht werden, so die Pläne des Aarburger Gemeinderats. Mit welchen Massnahmen das geschehen soll, wurde in den vergangenen zwei Jahren in zwei Workshops mit verschiedenen Teilnehmenden erarbeitet. «Dass der Ort nach einem pietätvollen Umgang verlangt und nur sanfte Eingriffe gemacht werden sollen, war eine der Quintessenzen, die dabei herausgekommen sind», heisst es in einer Mitteilung des Gemeinderats. Neue Nutzungen würden aber durchaus zugelassen. «Sie sollen jedoch dem Ort und den heute noch vorhandenen, alten Familiengräbern angemessen sein.»

So sollen beispielsweise Bühnenstandorte geschaffen werden, wo an lauen Sommerabenden Konzerte oder Lesungen veranstaltet werden können. Ein neu gegründeter Verein wird einen Religionsgarten anpflanzen und unterhalten mit paradiesischen Pflanzen aus dem Judentum, Christentum und Islam. Mit diesen drei Weltreligionen soll ein interkultureller Dialog entstehen.

Im Herbst wird der Verein Religionsgarten gegründet

Im Alten Friedhof in Aarburg soll also «ein kleines Paradies auf Erden» aufgebaut werden. Gesucht werden Personen mit entsprechenden Begabungen oder die einfach Lust haben, an einer guten Sache mitzuwirken. Im Herbst 2021 wird der Verein Religionsgarten Aarburg gegründet, damit im Frühjahr 2022 mit dem Bepflanzenbegonnen werden kann.Angesprochen sind Religionsgemeinschaften, Vereine und Einzelpersonen. Auch ein geschwungener Pfad wird zusätzlich zum historischen, orthogonalen Wegenetz angelegt, wo die Besucherinnen und Besucher des Parks bei verschiedenen Sitzgelegenheiten mit dem Handy einen QR-Code scannen und spannenden Erzählungen oder vergangenen Konzerten lauschen können.

Die vier Torsäulen werden neu gestaltet

Aktuell wird zudem ein Wettbewerb für die Gestaltung der Eingangssituation Seite Oltnerstrasse ausgeschrieben. Die beiden Eingangspforten sind ein zentrales Element des Alten Friedhofs. Die beiden Torsäulen haben mittig auf den Kronen jeweils einen Dorn. «Die Planer gehen davon aus, dass diese Dornen die Verankerung von Figuren waren. Es wurden bisher leider keine schriftlichen oder bildlichen Belege dafür gefunden», heisst es in der Mitteilung.

Dennoch sollen die vier Torsäulen wieder einen figürlichen Schmuck erhalten. «Neben zwei eingeladenen Künstlern sind auch ortsansässige oder in der Region tätige Künstler und Kunstschaffende, kreative und gestalterisch tätige Leute zur Teilnahme aufgefordert», schreibt der Gemeinderat. Der Schriftzug oder die farbige Bodenmarkierung könne dabei frei platziert werden. Eingabetermin ist der 29. Oktober 2021. Es steht ein Preisgeld zur Verfügung. Die Durchführung des Wettbewerbs wie auch die ­Realisierung des Säulenschmucks wird von der Franke Stiftung unterstützt. Die Unterlagen sind auf www.aarburg.ch zu finden.

Das Baugesuch für die Umgestaltung des Alten Friedhofs ist bereits bewilligt. Ab dem 13. September werden die ersten Baumassnahmen ausgeführt. «Dabei wird besonderer Wert auf die bestehenden Bäume und ihre Wurzeln gelegt und die Arbeiten werden eng von einem Baumpfleger begleitet», so der Gemeinderat. Im Frühling 2022 soll dann der Friedhof mit einem Fest angemessen eingeweiht werden. (zt/jam)

Bild jam
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