Der Bahnhofplatz Zofingen soll ein Platz mit urbaner Ausstrahlung werden

In Zofingen bewegt sich baulich etwas. Und diese Bewegung soll nun am Bahnhof ihre Fortsetzung finden. Als Velo-Fan strahlte Robert Weishaupt (CVP), Präsident der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission (FGPK): «Mit diesem Projekt machen wir den Bahnhof fit für den Zweiradverkehr – das Velo steht im Zentrum.» Eine bewachte Velostation mit zusätzlichen Abstellplätzen und Ladestationen für E-Bikes ist aber nur das Eine. Der Bahnhofplatz soll im Rahmen einer Aufwertung und Sanierung übersichtlicher werden. So können Reisende ungehindert zwischen Perrons, Bushaltestellen und Altstadt zirkulieren. Der heutige Liftturm wird umgestaltet und die Treppen breiter gemacht. Im Untergeschoss – neben der Velostation – soll es 32 zusätzliche Autoabstellplätze für das Parkhaus geben.

8870 Franken pro Velo
Billig ist das Ganze nicht. Inklusive Parkhauserweiterung für 1,3 Millionen geht es um 9,5 Millionen Franken. Für Marco Negri, Sprecher der SVP-Fraktion, eine stolze Summe. «Wir kennen die Problematik der zu geringen Veloabstellplätze – aber 3,6 Millionen Franken für 700 zusätzliche Plätze? Das macht pro Velo 8870 Franken.» Dies löse bei der SVP einen Nein-Reflex aus. Dass dieser nicht zum Tragen kommt, liegt an den happigen Beiträgen aus dem Agglomerationsprogramm des Bundes, aus welchem 3,3 Millionen Franken sprudeln.

Matthias Hostettler (Grü) rechnete Negri vor, was einer der 32 Autoabstellplätze kostet: 40 000 Franken. Die Grünen stimmten zu, möchten aber auch für Autos mehr Ladestationen.

Tobias Hottiger (FDP) zeigte sich begeistert vom geplanten Nebeneinander der Verkehrsträger: «So sieht die Mobilität der Zukunft aus.» Und: «Qualität darf etwas kosten.» Erfreut zeigte sich auch Anders Sjöberg (GLP), der den grossen Nutzen für die Stadt betonte.

«Das ist eines der wichtigsten Geschäfte der Legislaturperiode», meinte Sandra Olar (SP). «Ein Bahnhof ist die Visitenkarte einer Stadt. Heute verdient jener in Zofingen nur die Note 4.» Auch mit der Umsetzung der Massnahmen gebe es noch keine 5. Olar fehlen genügend Ladestationen für E-Bikes, aber auch für Elektro-Autos. Ein weiterer Punkt sei, dass man nicht via Unterführung ins Stadtentwicklungsgebiet Ringier-Areal gelangen könne. Da hatte Stadtrat Andreas Rüegger Neuigkeiten: Ein entsprechender Durchbruch sei Bestandteil des Gestaltungsplans für das Areal und bereits für ein künftiges Agglomerationsprogramm angemeldet.

Jolanda Senn Ammann (Farbtupfer) sorgte sich um die Kunst am Bau. Was geschieht mit den in die heutige Pflästerung eingelassenen Metallbändern? Diese seien unfallträchtig und würden entsorgt, hiess es vom Stadtratstisch.

Ohne Gegenstimme wurde der Brutto-Kredit von 9,5 Millionen Franken bewilligt – ein wichtiges Signal für die obligatorische Volksabstimmung, die im Mai 2019 stattfinden soll.