
Der Dagmerseller Jugendtreff hat eine Aufwertung erfahren
Drei Jugendgruppen der 3. Oberstufe in Dagmersellen haben sich für ihr Abschlussprojekt etwas ganz Besonderes ausgedacht: Sie kreierten Projekte für den Jugendtreff. In mehrwöchiger Arbeit entstanden so ein Air-Hockey-Tisch und eine Paletten-Lounge – zwei Wände wurden ebenfalls neu bemalt. Das freut Jugendarbeiter Christoph Steiger: «Noch nie habe ich erlebt, dass Abschlussprojekte für den Jugendtreff umgesetzt worden sind. Dieses Jahr waren es gleich drei, das war aussergewöhnlich, auch für mich.»
Im vergangenen Herbst kontaktierten ihn drei Gruppen Jugendlicher und setzte ihn über ihre Idee in Kenntnis. Anstelle des Bemalens einer Wand wollte eine Jugendgruppe einen Anlass organisieren. «Aufgrund von Corona war das leider nicht möglich, also suchten wir nach Alternativen», so Steiger. Er schlug vor, zwei Wände eines Gruppenraumes neu zu bemalen. Das Resultat lässt sich sehen: Das Logo des Jugendtreffs ziert die eine, ein grosser Baum die andere Wand. «Es ist immer wieder schön, wenn sich der Jugendtreff verändert. Das macht es auch für die Jugendlichen spannend, die hierherkommen», weiss der Jugendarbeiter.
«Es sollte etwas sein, an dem viele Spass haben»
Zum vierköpfigen Air-Hockey-Tisch-Team gehören Noah Möri (15), Ueli Vonmoos (15), Sven Borner (14) und Janis Waltisperg (15). Alle sind sehr zufrieden mit ihrem Ergebnis, obwohl es die eine oder andere Hürde zu meistern gab, wie Ueli Vonmoos erzählt: «Zu Beginn war die Konstruktion etwas instabil. Das Einsetzen eines Querbalkens hat zur Stabilität beigetragen.» Im Grundsatz hat die Zusammenarbeit in der Gruppe laut Noah Möri gut funktioniert: «Die Planung des Projektes ging auf und die Arbeit wurde auf alle Mitglieder fair verteilt.» Wie Sven Borner erklärt, wollten die Jugendlichen etwas bauen, was auch andere Personen nützen können. Ueli Vonmoos ergänzt: «Es sollte etwas sein, an dem viele Spass haben.»
Der Air-Hockey-Tisch hat seinen neuen Platz im Jugendtreff unterdessen eingenommen, so wie auch die Paletten-Lounge, die draussen für die Jugendlichen als Rückzugsort dient. Nicht nur die Schülerinnen und Schüler sammelten bei den Projekten neue Erfahrungen, sondern auch Christoph Steiger: «Ich war mitbeteiligt bei der Umsetzung und habe die Projekte finanziell unterstützt.» Weil der Jugendtreff aufgrund der Pandemie im Frühling schliessen musste, hatte der Jugendarbeiter ein gewisses Restbudget zur Verfügung. «Die Jugendlichen haben dadurch relativ wenig Geld für ihre Projekte ausgegeben» so Steiger. Besonders spannend sei für ihn der enge Austausch mit der Schule gewesen: «Meine Sicht auf die Jugendlichen und ihre Arbeit unterschied sich zum Teil von derjenigen der Lehrpersonen. Die Gespräche waren sehr bereichernd.»
Aus Material- wurde zusätzlicher Gruppenraum
Der Jugendtreff kann sich laut Christoph Steiger aber auch ausserhalb eines Schulprojektes verändern: «Ich frage in regelmässigen Abständen Jugendliche an, ob sie Ideen haben für den Jugendtreff. Dafür bin ich immer offen.» So hätten vor kurzem drei Mädchen den Materialraum in Eigenregie zu einem weiteren Gruppenraum umgestaltet. Falls keine zündende Idee vorhanden ist, kann Christoph Steiger sicherlich weiterhelfen. «Ideen für Projekte gehen mir nie aus», sagt er mit einem Lachen.
Zu lachen gibt es für ihn als Jugendarbeiter in Bezug auf das vergangene Jahr nicht viel. «Die Jugendarbeit hat während Corona sehr gelitten», weiss Steiger. Nach dem Lockdown im Mai öffnete er den Jugendtreff nur für eine beschränkte Anzahl Personen. Das kam bei den Jugendlichen nicht gut an. «Sie haben das Angebot für maximal fünf Personen nicht genutzt», sagt der Jugendarbeiter. Als er im Sommer wieder normal öffnen durfte, waren bis zu 50 Jugendliche im Jugendtreff. «Normalerweise sind es 25 Personen im Schnitt», so Steiger. Ihn habe es sehr gefreut, dass die Jugendlichen wieder ein so grosses Interesse am Jugendtreff gezeigt haben. Heute darf Steiger den Jugendtreff wieder offen haben. Maximal 15 Personen bis zum 15. Lebensjahr dürfen mittwochnachmittags und freitagabends ihre Freizeit wieder im Jugendtreff verbringen.