
Der Familienclub Aarburg bietet eine Plattform für junge Familien
Interessiert? Weitere Informationen sowie das Jahresprogramm des Familienclubs Aarburg finden Sie unter www.familienclub-aarburg.ch
Aus Aarburg ist er kaum mehr wegzudenken, der Familienclub. Rund 160 Familien zählt er zu seinen Mitgliedern und besteht bereits seit 45 Jahren. Sein Zweck ist es, Familien in ganz Aarburg zu vernetzen. Zunächst hiess der Familienclub noch «Club der jungen Mütter» und bot alleine jungen Müttern einen Treffpunkt. «Anfänglich hat man da Spielnachmittage organisiert, denn eine Spielgruppe gab es noch nicht», sagt Ruth Emmenegger, Aktuarin. Ein Bedürfnis, sich treffen zu können, sei aber schon immer vorhanden gewesen. Mit dem Familienclub wurde das dann auch möglich.
Wertvoll für Neuzuzüger
In einem ist sich der Vorstand des Familienclubs einig: Wertvoll ist er vor allem für jene jungen Familien, die neu nach Aarburg kommen. «Als ich nach Aarburg kam, kannte ich niemanden und als ich dann Kinder gekriegt habe, war es mir schon ein Anliegen, andere Familien zu treffen», so Ruth Emmenegger. Wie viele andere sei auch sie über den sogenannten Spatzenhock auf den Familienclub gestossen, welcher ein- bis zweimal im Monat stattfindet und zu dem sich Eltern mit ihren Kindern bis zum vierten Lebensjahr treffen können. Sandra Hochuli, Verantwortliche für den Weihnachtsmarkt, sagt: «Mit kleinen Kindern ist man zu Hause und hat nicht viel Kontakt zu anderen Müttern mit Kleinkindern. Der Club bot jungen Müttern eine Plattform.»
«Heute hat sich das allerdings verändert», ergänzt sie dann. Dass viele junge Mütter heute berufstätig sind, macht es schwierig, Nachwuchs für den Vereinsvorstand zu finden. Die Arbeit im Vorstand sei zwar durchaus mit Zeitaufwand verbunden, aber sie mache Spass. Für die geleistete Arbeit erhalten die insgesamt sieben Vorstandsfrauen viel positives Echo. Präsidentin Lisa Wicki weiss: «Der Club wird geschätzt.» So erhielt der Familienclub zum Beispiel im letzten Herbst den Jahrespreis 2017 der Franke-Stiftung. Auf einen Schlag wurde der Verein um 10 000 Franken reicher. «Ich stand mitten in Stuttgart, als der Anruf kam», erinnert sich Lisa Wicki. Sie sei nur dran gegangen, weil sie vermuten musste, dass zu Hause etwas nicht in Ordnung sei. Was die tatsächliche Ursache des Anrufes gewesen war, konnte sie zunächst gar nicht fassen. «Es dauerte einen Augenblick, bis die Nachricht durch alle Hirnwindungen gedrungen war», sagt sie und lacht. Für den Non-Profit-Verein ist der Preis eine besonders schöne Anerkennung für die geleistete Arbeit und auch die Bevölkerung teilt ihre Freude mit dem Familienclub. Tanja Anker-Matzku, Verantwortliche für die Spielgruppe, findet: «Gleichzeitig gilt der Preis als Motivation, um wieder genauso viele Stunden in den Club zu investieren.»
Wofür das Geld verwendet werden soll, steht noch nicht fest. Zumal über die Ausgabe grösserer Summen sowieso während der Generalversammlung abgestimmt werden muss. Eines ist jedoch klar: Das Geld soll nachhaltig investiert werden und Anlässen dienen, welche das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Für Tanja Anker-Matzku gehören Anlässe wie die Familienwanderung auf den Born, welche im letzten Sommer stattgefunden hat, dazu. «Diese Wanderung hat das Zusammengehörigkeitsgefühl extrem gestärkt. Ohne den Club wäre es nicht dasselbe gewesen», sagt sie. Ein Highlight sei aber jeder Anlass, an dem viele Leute teilnehmen, sind sich die Frauen einig.
Abgabe der Spielgruppe
Ernsthafte und spezifische Gedanken machen sich die Vorstandsfrauen aber erst nach dem nächsten Projekt: der Abgabe der Spielgruppe. Damit hätten sie sich besonders schwer getan. Jahrelang oblag die Verantwortung der Spielgruppe dem Familienclub. In letzter Zeit sei das aber einfach zu viel geworden. Nun ist der Vorstand froh, die Spielgruppe bekannten Gesichtern abgeben zu können. Die Leiterinnen bleiben nämlich dieselben. Lisa Wicki sagt: «Die Leiterinnen haben sich mächtig ins Zeug gelegt, um den eigenen Verein zu gründen. Das ist schön zu sehen.»
Konkurrenten wollen die beiden Vereine nicht werden. Es ist eine Zusammenarbeit geplant, und die Waldspielgruppe bleibt weiterhin in der Verantwortung des Familienclubs. So bietet der Club auch in Zukunft den Allerkleinsten die Möglichkeit, Freundschaften zu schliessen. «Ich hoffe und wünsche mir, dass der Club noch für lange Zeit bestehen bleibt», sagt Ruth Emmenegger abschliessend.