Sie sind hier: Home > Front > Der grosse Ansturm ist ausgeblieben: Impfwoche bringt 3050 Erstimpfungen im Aargau – so geht es mit dem Booster weiter

Der grosse Ansturm ist ausgeblieben: Impfwoche bringt 3050 Erstimpfungen im Aargau – so geht es mit dem Booster weiter

Der grosse Ansturm ist ausgeblieben: Impfwoche bringt 3050 Erstimpfungen im Aargau – so geht es mit dem Booster weiter

Während der Impfwoche haben sich 901 Personen mehr impfen lassen als in der Vorwoche. Das zeigt: Es wird immer schwieriger, Ungeimpfte vom Piks zu überzeugen. Anders bei der Auffrischimpfung: Diese Termine sind begehrt. Neben den über 65-Jährigen wird im Aargau auch bereits das Spitalpersonal geboostert.

Noemi Lea Landolt

«Das Ziel ist, dass 80 Prozent der Bevölkerung geimpft sind – momentan krebsen wir bei 70 Prozent herum.» Das sagte Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati letzte Woche zum Start der nationalen Impfwoche im Impfzentrum des Kantonsspitals Aarau.

Startschuss zur nationalen Impfoffensive am 8. November 2021 mit Landammann Stephan Attiger und Regierungsrat Jean-Pierre Gallati im Impfzentrum des Kantonsspitals Aarau.

Dominic Kobelt

Diese Quote hat der Aargau nach wie vor nicht erreicht. Waren am 8. November 65,2 Prozent der Gesamtbevölkerung mindestens einmal geimpft, sind es eine Woche später 65,6 Prozent. Auch wenn man nur die impfberechtigte Bevölkerung anschaut (zwölf Jahre und älter) wird die von Gallati anvisierte Quote von 80 Prozent nicht erreicht.

Trotzdem haben sich während der Impfwoche mehr Personen impfen lassen als in der Vorwoche. Die Anzahl Erstimpfungen hat um rund 42 Prozent zugenommen. Letzte Woche wurden 3050 Personen das erste Mal geimpft, vorletzte Woche waren es 2149. Allerdings zeigt sich auch: In der Woche vom 18. bis 24. Oktober haben 3069 Aargauerinnen und Aargauer eine Erstimpfung erhalten – mehr als während der Impfwoche.

Die allermeisten Impfungen, nämlich 2251, fanden in den Impfzentren statt, weitere 799 Aargauerinnen und Aargauer haben sich in der Hausarztpraxis, Apotheke oder von mobilen Impfteams impfen lassen.

Der Bund hatte für die Impfoffensive fast 100 Millionen Franken bereitgestellt. Laut «Sonntagsblick» haben die Kantone aber nur rund 17 Millionen Franken abgeholt. Der Aargau versuchte vor allem, verschiedene Zielgruppen anzusprechen und möglichst gut zu informieren. So beantworteten beispielsweise die beiden Ärzte Christoph Fux und Markus Wopmann in einem Livestream auf der Facebookseite der Aargauer Zeitung Fragen zur Impfung. Am Freitag lud das Kantonsspital Aarau (KSA) zur «Vaxxi-Night», an der sich Interessierte unverbindlich beraten lassen konnten.

Der «Sonntagsblick» bezifferte die Kosten für die Impfoffensive im Aargau auf 800’000 Franken. Das Gesundheitsdepartement will sich auf Anfrage erst dazu äussern, «wenn die Abrechnung vollzogen ist». Das werde «in einigen Wochen» der Fall sein, teilt Mediensprecherin Maria Gares mit.

Während es immer schwieriger wird, jene Personen, die sich bis jetzt nicht haben impfen lassen von der Impfung zu überzeugen, zeigt sich bei der Booster-Impfung das Gegenteil. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Impfkommission empfehlen die Auffrischimpfung allen über 65-Jährigen sowie Risikopatientinnen und Risikopatienten, die vor mehr als sechs Monaten geimpft wurden.

Christoph Fux, Chef-Infektiologe Kantonsspital Aarau (KSA).

Chris Iseli 

Der Aargau hat diese Woche mit den Booster-Impfungen gestartet. Laut Christoph Fux, Chef-Infektiologe am Kantonsspital Aarau, haben am Montag alleine im KSA 1600 Personen einen Booster erhalten. Wer den dritten Piks will, muss über die Website des Kantons einen Termin buchen. «Damit wollen wir verhindern, dass alle auf einmal kommen, es zu einem Chaos kommt und Impfwillige lange warten müssen», sagt Fux.

Bis letzten Freitag haben sich knapp 25’000 Personen für den Booster angemeldet. Wer bei der Anmeldung Hilfe benötigt oder keinen Internetzugang hat, kann sich an die Apotheken wenden. Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen müssen sich nicht anmelden, sie werden vor Ort durch mobile Teams geimpft.

Mediensprecherin Gares betont, der Kanton verfüge über genug Impfdosen. Bisher sind 1’024’175 Impfdosen im Aargau eingetroffen, davon sind bis am Sonntag 883’964 Dosen verimpft worden. Das ergibt einen Vorrat von 140’211 Dosen. Mit wie vielen Dosen der Aargau bis im Januar rechnet, teilt das Gesundheitsdepartement nicht mit. Man publizierte die eingetroffenen Lieferungen und mache «keine prospektiven Angaben».

Weil die Nachfrage nach Booster-Impfungen hoch ist, hat der Kanton das Angebot bereits diese Woche mit zusätzlichen Terminen erhöht. Aktuell seien die Impfzentren bei einer Kapazität von ungefähr 25’000 Impfungen pro Woche. «Mit ein bis zwei Wochen Vorlaufzeit können wir die Kapazität auf 32’000 Impfungen pro Woche erhöhen», sagt Gares. So viele wöchentliche Erstimpfungen gab es im Juni.

Bereits letzte Woche hat der Aargau damit angefangen, die Spitalmitarbeitenden ein drittes Mal zu impfen – obwohl dies die Eidgenössische Impfkommission noch nicht empfiehlt, aber ausdrücklich erlaubt. Laut Christoph Fux soll damit einerseits verhindert werden, dass Mitarbeitende Patientinnen und Patienten anstecken. «Andererseits müssen wir krankheitsbedingte Ausfälle angesichts der angespannten Personalsituation möglichst verhindern.» Wer sich mit Covid-19 infiziert, muss auch bei milden Symptomen zehn Tage in Isolation und fehlt während dieser Zeit am Arbeitsplatz.

Fux sagt, dass das Spitalpersonal geboostert und die Auffrischimpfung empfohlen werde, sei eine Strategie, die auch in anderen Spitälern im Aargau verfolgt werde. Andere Kantonen würden diesen Weg nun ebenfalls einschlagen, so Fux.

Der «SonntagsBlick» und die «Sonntagszeitung» berichteten, dass die Eidgenössische Impfkommission ihre Empfehlung bezüglich Booster bald ausweiten werde. Christoph Berger, Präsident der Impfkommission, sagte, sobald alle über 65-Jährigen, die das wollen, eine dritte Impfung erhalten hätten, solle die Booster-Impfung auch für Jüngere geöffnet werden.

Christoph Fux hofft, dass die über 65-Jährigen bis Mitte Dezember geboostert sind: «Wenn die Auffrischimpfung bis dann für Jüngere empfohlen wird, wollen wir ab diesem Zeitpunkt auch sie ein drittes Mal impfen.»

Verwandte Themen

Das Momentum jetzt nutzen

03. Dezember 2021 15:37 Uhr

Die Ausschreibung läuft

02. Dezember 2021 12:51 Uhr

Title Fake Story ID 

02. Dezember 2021 08:57 Uhr

Frank Kafka

01. Dezember 2021 13:03 Uhr