Der grosse Umzug: Schinznach-Bad verliert 300 Amag-Mitarbeiter

Es ist eine Riesenübung für einen der erfolgreichsten Autohändler der Schweiz: Die Amag-Gruppe legt gleich vier Standorte in ihrem neuen Bürogebäude in Cham im Kanton Zug zusammen. Auch der Standort Schinznach-Bad ist vom Umzug betroffen, konkret: rund 300 Mitarbeiter.

Was aber bedeutet dieser Schritt für die Kunden? Diese müssten sich keine Sorgen machen, antwortet Dino Graf, Leiter der Unternehmenskommunikation. «Sie werden davon kaum etwas spüren. Denn der Garagenbetrieb bleibt erhalten.»

 

Will heissen: Die Kunden könnten in Schinznach-Bad auch künftig auf eine hochwertige Beratung rund um Verkauf und Service zählen, so der Mediensprecher. Beim Bistro oder Ausbildungszentrum ändere sich ebenfalls nichts.

Vier Standorte ziehen ins Bürohaus «Helix»

Betroffen vom Umzug sei die Amag Import AG, die in erster Linie direkt mit den Garagisten in Kontakt stehe, führt Graf aus. In Cham angesiedelt werden ebenfalls die Amag Group AG, die Amag Leasing AG sowie die Amag Corporate Services AG. Alles in allem um die 950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der heutigen Standorte Schinznach-Bad, Dättwil, Buchs ZH sowie Utoquai Zürich ziehen in das Bürohaus «Helix».

Das Fahrzeug- Logistikcenter im Birrfeld und das Teile-Logistikcenter in Buchs bleiben bestehen. Von der Zentralisierung erwartet die Amag-Gruppe «eine klare Veränderung zum Guten», wie es Graf ausdrückt, sprich: eine Erleichterung bei Abläufen und Organisation. Für Sitzungen, macht der Mediensprecher ein Beispiel, fallen weniger Wegstrecken an, der Informationsfluss werde vereinfacht.

Rund 90 Prozent der Mitarbeitenden der Amag Import AG wagen den Schritt und verlegen den Arbeitsplatz von Schinznach-Bad in den Kanton Zug, antwortet Graf auf Nachfrage. Die Fluktuation bewege sich also in einem normalen Bereich. Dieser Schritt, fügt er an, komme nicht überraschend, die Pläne seien seit rund zweieinhalb Jahren bekannt. Die Mitarbeitenden hätten genug Zeit gehabt für eine Entscheidung, hätten sich in Ruhe überlegen können, ob sie allenfalls einen weiteren Arbeitsweg in Kauf nehmen oder sogar ihren Wohnsitz verlegen wollen.

Am Anfang, räumt der Sprecher ein, habe sich die Begeisterung da und dort in Grenzen gehalten. «Das ist absolut verständlich und menschlich.» Mittlerweile aber sähen die meisten die Vorteile der neuen Organisation. Zudem bestehe die Möglichkeit für flexible Lösungen, Stichwort Homeoffice. Die Zentralisierung bezeichnet Graf als logistische Meisterleistung. Der Umzug erfolgt ab Mitte Oktober gestaffelt über sechs Wochen.

Platzknappheit gehört der Vergangenheit an

Die Amag-Gruppe mit ihren Strukturen, stellt Graf fest, sei historisch gewachsen. Ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte war die Eröffnung des Standorts Schinznach-Bad im Jahr 1949. Nach dem Bezug des Bürogebäudes in Cham soll die Platzknappheit der Vergangenheit angehören, soll die Amag-Gruppe wieder die nötigen Reserven haben für die Zukunft, sagt Graf. Weitere Umzüge seien keine geplant.