Der Mohrenkopf als Sündenbock

Die aktuellen Rassismusdemonstrationen sind ein Lehrstück, wie eine kleine Minderheit die politische Initiative ergreift und für Wochen Medienpräsenz erringt. Dabei wurde das Thema durch Rassenunruhen in den Vereinigten Staaten vorgegeben und konnte ohne eigene Leistung übernommen werden.

Mich stört das rechthaberische Auftreten, die einfach gehaltene Abhandlung des komplexen Themas und die daraus folgende Reduktion eines Menschen auf seine Hautfarbe. Der Spruch «Black Lives Matter» entspricht nicht dem Anti-Rassismus-Artikel unserer Verfassung. Wer anderen Rassismus vorwerfen will, sollte nicht selber rassistische Aussagen machen. Die Demonstranten hätten einen Slogan kreieren können im Sinne von «All lives matter» oder «Every Live matters». Das wäre eigenständiges Denken und ein Touch von Swissness und Coolness gewesen.

Um rasch Erfolge vorweisen zu können, musste dann noch ein Sündenbock her. Es war der Mohrenkopf, der aus der Migros rollen musste. Die Migros hätte erklären können: «Liebe Demonstranten, wir nehmen euer Anliegen ernst, aber die Bezeichnung Mohrenkopf ist nicht rassistisch gemeint. 95 Prozent der Menschen in diesem Land sehen darin keine Diskriminierung. Und wir verkaufen Euch gerne Energy Drinks, damit ihr länger durchhalten könnt.»

Es wäre Courage gewesen, eine eigene Meinung zu ver­treten und dem medialen Druck nicht einfach nachzugeben. Mit einem so schwachen Selbstbewusstsein meistern wir die Corona-Krise nicht!

Markus Maurer, Oftringen