Der Regen scheint kein Ende zu nehmen – die Situation in Aarburg entspannt sich trotzdem

Der Camping Wiggerspitz musste teilweise evakuiert werden.
Der Camping Wiggerspitz musste teilweise evakuiert werden.
Gestern Nachmittag war die Aare wieder zurück in ihrem Bett. Bilder: Martin Zürcher
Gestern Nachmittag war die Aare wieder zurück in ihrem Bett. Bilder: Martin Zürcher
Die Feuerwehr errichtete bei der Siedlung «An der Aare» einen Damm gegen das Hochwasser. Bild: Patrick Kilchenmann
Die Feuerwehr errichtete bei der Siedlung «An der Aare» einen Damm gegen das Hochwasser. Bild: Patrick Kilchenmann

Es nieselt ohne Ende und alles ist nass am Donnerstagnachmittag in Aarburg. Wo man auch hinschaut, sind Wasserpumpen zu sehen. Diese hat die Feuerwehr bereits am Morgen installiert. «Seither sind wir im Dauereinsatz», sagt Kommandant Martin Ryser. Die Uhr zeigte 1 Uhr nachts, als der erste Alarm einging: Wegen des Grundwassers, dass heraufgedrückt wurde, drang Wasser ins Restaurant Central – dessen hauseigenen Pumpen waren ausgefallen. Laut Ryser war der Einsatz von kurzer Dauer. Doch kurz nach 5.30 Uhr kam der zweite Alarm, woraufhin es richtig losging: Die Aare war über das Ufer getreten.

Am Nachmittag ist die Situation unter Kontrolle, der Fluss wieder in seinem Bett. «Das Grundwasser steigt, der Tych drückt, die Aare drückt», sagt ein Feuerwehrmann kopfschüttelnd vor dem Alten Salzhaus. Durch dessen Eingang ist viel Wasser hineingelangt. Er und viele seiner Kollegen werden wohl noch Stunden im Einsatz sein. Doch auch andere Gebäude sind betroffen. Kommandant Martin Ryser zählt auf: «Bär Haustechnik, die ehemalige NAB, die Überbauung ‹An der Aare› und Blattner Holzbau.» Die ganze Landhausstrasse war am Morgen überschwemmt.

Der Campingplatz wurde teilevakuiert

Beat Meyer, Präsident des Camping Wiggerspitz, hat am Mittwoch noch gesagt, dass sich der Dauerregen bisher nicht auf den Betrieb ausgewirkt hat. Am Donnerstagnachmittag ist dies nicht mehr der Fall. Kommandant Ryser erklärt: «Wir mussten den Campingplatz teilweise evakuieren.» Als Vorsichtsmassnahme, denn in der Nacht auf heute rechnet die Feuerwehr erneut mit viel Regen – immerhin nicht mehr als in der Nacht auf Donnerstag.

Also mussten die Camper die Wohnwagen und -mobile auf höhere Standplätze verlegen. Das ist mühsame Arbeit, da es dauernd regnet und die Wiese matschig ist. Eine Frau, die mit ihren vier Kindern, die alle mithelfen, ihr Hab und Gut abräumt, sagt: «Das viele Wasser kann nicht allein vom Regen kommen. Gestern hat es gar nicht so stark geregnet.» Sie vermutet, dass das Regulierwehr Port am Bielersee zu viel Wasser abgelassen hat.

Am Nautischen Clubhaus sind keine Schäden entstanden

Zwar hat noch kein Hochwasser den Camping erreicht, den Nautischen Club Aarburg (NCA) aber schon. Dieser liegt unterhalb des Campingplatzes am Ufer. «Wir haben zum Glück keine Schäden festgestellt», sagt Daniela Walser vom Vorstand. In der Remise seien am Morgen etwa fünf bis zehn Zentimeter Wasser eingedrungen, Sandsäcke halfen nicht. Sie erinnert sich und erzählt: «2007 hat es uns schlimm getroffen. Das Wasser drang sogar in unser Clubhaus ein.» Dieses ist ein bisschen höher gelegen. Am Gebäude hängt ein Schild, welches an das Hochwasserereignis erinnert. «Hoffen wir, dass es heute Nacht nicht noch schlimmer wird», sagt Walser. Wo überall möglich, haben Klubmitglieder schon am Vortag die Gegenstände hochgestellt.

An der Torgasse musste die Feuerwehr zahlreiche Keller auspumpen, so zum Beispiel im Alten Salzhaus.
An der Torgasse musste die Feuerwehr zahlreiche Keller auspumpen, so zum Beispiel im Alten Salzhaus.
Spuren des Hochwassers beim Clubhaus der Nautiker.
Spuren des Hochwassers beim Clubhaus der Nautiker.