Der Solothurner Kunstpreis geht an den Erfolgsautor Alex Capus aus Olten

Alex Capus (*1961) vorzustellen ist, wie Wasser in die Aare zu tragen. Er ist wohl DER Schweizer Autor, welchen der Kanton Solothurn derzeit «zu bieten» hat. Und kein Wunder, lebt und arbeitet er in der Literatenstadt Olten. Capus wurde 1961 in Frankreich geboren und ist in Olten aufgewachsen. «Er strahlt mit seinem Schaffen weit über den Kanton Solothurn und die Schweiz hinaus», heisst es in der Medienmitteilung des Kantons zur Kunstpreisvergabe.

1997 legte Capus mit seinem Roman «Munzinger Pascha» den Grundstein für seine erfolgreiche Schriftstellerkarriere. Und bereits in diesem Buch zeigte er, was seine Romane und Erzählungen ausmacht: Sein Gespür für historische Stoffe und Figuren, seine Recherche-Fähigkeiten, die er mit Fantasie und viel Gespür für die Psyche seiner Protagonisten würzt. «Nicht nur, dass fünf seiner Bücher in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden, auch Capus selbst hat mehrere Literaturklassiker aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.

Mit dem Kunstpreis wird ihm nach dem Werkjahrbeitrag im Jahr 1995 und dem Preis für Literatur 2004 der höchste Preis des Kantons Solothurn verliehen. Der Kunstpreis ist mit 20’000 Franken dotiert, die Fachpreise sowie der Anerkennungspreis mit je 10000 Franken.

Acht Kultur-Fachpreise und ein Anerkennungspreis

Der Preis für Film geht an Philipp Künzli (*1976), Kameramann und Fotograf aus Wangen b. Olten, wohnhaft in Berlin. Künzlis Handschrift zeichnet sich durch eine unprätentiöse Bildsprache aus: ehrlich und klug – im richtigen Moment die richtigen Bilder.

Der Preis für Theater geht an Cécile Steck (*1969) und Dieter Sommer (*1965), das Theaterduo Comedia Zap aus Starrkirch-Wil. Seit 2004 sind die beiden als vielseitig-kreatives Duo mit Theaterproduktionen, Variétés und den «Oltner Sternschnuppen» unterwegs.

Ein Preis für Zeichnung und Malerei wird Esther Ernst (*1977) verliehen. Sie pendelt seit Jahren zwischen Basel und Solothurn und hat sich einen Namen als Zeichnerin gemacht, die ihr Leben auf diese Art festhält und dokumentiert.

Der Preis für plastisches Schaffen geht an den Steinbildhauer Pawel Ferus (*1973), gebürtiger Pole und in Solothurn aufgewachsen. Ferus verblüfft in seinen Installationen mit handwerklichem Geschick und hintergründigem Humor. So zeigt er verborgene Inhalte und legt gesellschaftliche Widersprüche offen.

Christoph Greuter (*1964) erhält einen Preis für Musik. Der Biberister ist seit Jahren ein schweizweit renommierter Gitarrist und Multi-Zupfinstrumentalist. Darüber hinaus ist er als Gitarrenpädagoge, Arrangeur und Herausgeber von kommentierten Noteneditionen, Musikjournalist und Fachreferent tätig.

Luzia Hürzeler, (*1976) in Langendorf aufgewachsen und heute in Genf lebend, erhält einen Preis für visuelle Kunst. Mit ihrer komplexen und durchdachten Videokunst hinterfragt sie das Verhältnis von Subjekt und Objekt, Betrachter und Betrachtendem.

Ein Preis für Kulturvermittlung wird dem Oltner Verleger Thomas Knapp (*1961) verliehen. Als gelernter Buchhändler ist Knapp eng mit der Literatur in Olten – sei es als Verleger, Messemacher und heute Geschäftsführer des Kulturzentrums Schützi Olten – verbunden. Kunstpreisträger Capus und Verleger Knapp sind übrigens alte Freunde, sie gingen in Olten zusammen in die Schule und finden sich heute gelegentlich zu einem Projekt zusammen. Eben ist im Knapp-Verlag der Band «Als Gottfried Keller im Nebel den Weg nach Hause nicht mehr fand» erschienen, eine Sammlung mit 33 Essays von Alex Capus aus den letzten 22 Jahren.

Kunstpreisträger Alex Capus mit seinem Schulfreund und Verleger Thomas Knapp. (Archivbild)

Kunstpreisträger Alex Capus mit seinem Schulfreund und Verleger Thomas Knapp. (Archivbild)

© Bruno Kissling

Andreas Spörri (*1959), Dirigent und in Hochwald lebend, erhält einen Preis für Musik. Er ist auf unzähligen Bühnen Europas unterwegs und als Spezialist der Wiener Operette bekannt. Er ist Gründer der Classionata, zuerst in Mümliswil und heute in Solothurn.

Einen Anerkennungspreis des Regierungsrats für ihre Verdienste zu Gunsten der Biodiversität – zu einer Zeit, als man dieses Wort noch nicht kannte – geht an Kuno und Beatrice Fluri-Wyler. Der gebürtige Balsthaler Fluri entwickelte schon früh die Idee, mit Landbesitzern Vereinbarungen zu Gunsten der Biodiversität abzuschliessen, was als «Solothurner Modell» Schule machte. Seine Frau Beatrice erarbeitete dabei minutiös die Ergebnisse dieser «Feldarbeit» und prägte die Umsetzung des Konzeptes entscheidend mit.

Hinweis:
Die Übergabefeier findet am 16. November im Landhaus Solothurn statt. Aufgrund der Coronapandemie ist sie NICHT öffentlich.