Die Aarauer Glockengiesserei H. Rüetschi AG gewinnt Award

Die H. Rüetschi AG ist mit dem Phoenix Award 2020 in der Kategorie «Innovation/Disruption/Erneuerungsfähigkeit» ausgezeichnet worden. Der Award, der dieses Jahr erstmals vergeben wird, ehrt «Schweizer KMU, die ihre Nachfolgeregelung seit mindestens einem Jahrhundert meistern». Entsprechend kann man fast keine bessere Preisträgerin als die H. Rüetschi AG finden: Die Glockengiesserei existiert nämlich schon seit 652 Jahren und gehört zu den fünf ältesten Unternehmen des Landes. Etwa die Hälfte aller rund 20000 Schweizer Kirchenglocken (in etwa 4000 Kirchtürmen) kommen aus der Rüetschi-Giesserei. Heute ist das aber längst nicht mehr das Einzige, was die Firma macht – sie ist im Gegenteil sogar sehr vielfältig unterwegs in den Bereichen Kirchentechnik, Kunstguss, Guss für Architektur, Design und Industrie.

Der Phoenix Award wurde von der seit 2018 bestehenden Initiative Nachfolgebus.ch ins Leben gerufen. Initiatorin Carla Kaufmann überreichte am Mittwoch die Auszeichnung an Rüetschi-Geschäftsführer René Spielmann. Sie führte die Vielseitigkeit der Firma augenzwinkernd darauf zurück, dass sie im Sternzeichen Zwilling im Handelsregister eingetragen worden sei, und die Vielseitigkeit sei eben eine Stärke von Zwillingen. Kaufmann strich ausserdem die Agilität heraus, mit der die Firma über all die Jahrhunderte auf veränderte Rahmenbedingungen reagiert habe. Sie bediente sich der Metapher eines Boots auf dem weiten Ozean. «Wenn man das Land nicht mehr sieht, muss man im Team funktionieren, Visionen entwickeln und kreativ bleiben. Das hat die Rüetschi AG verstanden.»

Beat Bechtold, Direktor der Aargauischen Industrie- und Handelskammer, zeigte sich erfreut darüber, dass der Award in den Kanton Aargau gekommen ist. «Dass ein Unternehmen ein so stolzes Alter bei guter Gesundheit erreicht, ist nicht selbstverständlich. Es braucht Engagement und einiges an Herzblut.» Die Rüetschi AG sei erfolgreich «dank unternehmerischem Handeln und stetigem Weiterentwickeln, ohne die Tradition aus den Augen zu verlieren».