Die Aarburger Gwerbler wollten Antworten zur Wirtschaftsförderung

Bei vielen sorgte die Meldung für Erstaunen: Im Frühling machte das Zofinger Tagblatt bekannt, dass Aarburg der Wirtschaftsförderung Region Olten und nicht etwa jener von Zofingen beitritt. Das warf auch bei den Mitgliedern der Vereinigung Innovatives Gewerbe (IG) aus Aarburg Fragen auf. Um diese zu klären, lud Robert Tüscher, Inhaber des gleichnamigen Elektriker-Geschäfts, zum IG Lunch im Hotel Restaurant Krone. Nebst Rolf Schmid, Geschäftsleiter der Wirtschaftsförderung Region Olten, äusserten sich auch der Aarburger Gemeindeammann Hans-Ulrich Schär und der zuständige Gemeinderat Fredy Nater zum Entscheid.

Tüscher stellte einleitend die Frage: «Warum hat der Gemeinderat den Entscheid im Alleingang gefällt?» Hans-Ulrich Schär gab unumwunden zu: «Ja, wir haben nicht angefragt. Das ist so.» Er betonte aber, dass sich der Gemeinderat intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hat. «Wir haben Luft nach oben bezüglich Wirtschaftsförderung.» Und: Der Entscheid für Olten sei kein Entscheid gegen Zofingen gewesen. 

Fredy Nater ergänzte: «Wir haben nicht mit Zofingen gebrochen.» Nur passe die Ausrichtung der Wirtschaftsförderung Zofingen nicht so gut zu Aarburg, da die Gemeinde keine grossen Bauflächen habe, die entwickelt werden können. Stattdessen brauche es eine gute Pflege der bestehenden Gewerbetreibenden. Mit der Wirtschaftsförderung habe Aarburg eine Leistungsvereinbarung mit Zielen unterschrieben. Darin enthalten sind eine gewisse Anzahl Firmenbesuche und Anlässe. Ebenfalls definiert ist die Stundenzahl, die aufgewendet wird. Ausserdem habe der Beitritt zu Olten einen monetären Hintergrund gehabt, gaben Schär und Nater zu verstehen. 5000 Franken kostet der Beitrag für die Mitgliedschaft bei Wirtschaft Region Olten. Bei Zofingen wären es ein Mehrfaches gewesen. Und: «Die Eintrittsgebühr wäre bei Zofingen fast so hoch gewesen wie ein Jahresbeitrag.»

Zum politischen Entscheid äusserte sich Rolf Schmid von der Wirtschaftsförderung Region Olten nicht. Dafür forderte er die Anwesenden dazu auf, auch Ideen einzubringen. Er wies darauf hin, dass bei den hiesigen Firmen vor allem der Fachkräftemangel ein grosses Thema ist. «Entsprechend wichtig sind die weichen Faktoren», sagte Schmid. «Es ist also wichtig, dass die Gemeinden wahrgenommen werden.» Die Region müsse vor allem noch an der Wertschöpfung arbeiten. (jam)