
Die Aarburger Stimmberechtigten entscheiden sich für Kontinuität
Der Aarburger Gemeinderat hat Grund zur Freude: Er wurde am Sonntag in corpore wiedergewählt. Und während Vizeammann Martina Bircher (SVP) wegen den nationalen Abstimmungen in Bern weilte, trafen sich die anderen vier Wiedergewählten zu einem Apéro. Mit Abstand der Bestgewählte ist Gemeindeammann Hans-Ulrich Schär (parteilos). «Ich hätte nicht mit einem solchen Abstand gerechnet. Das ist doch aussergewöhnlich.» Das überragende Resultat löse in ihm Zufriedenheit, aber auch Demut aus. «Es ist eine Verpflichtung.» Offenbar hätten die Leute wahrgenommen, dass ihm nicht nur Finanzen und Immobilien wichtig sind, sondern eben auch Zwischenmenschliches. Schär wird sich am 26. September wieder als Gemeindeammann zur Wahl stellen.
Ob das auch Dino Di Fronzo von der FDP tun wird, war Stand gestern Sonntag noch unklar. Er äusserte im Vorfeld der Wahlen zwar Interesse am Amt als Gemeindeammann, angesichts des grossen Stimmenunterschieds zu Schär will er seine Kandidatur aber nochmals prüfen. «Ich lasse den Entscheid noch offen», sagte Di Fronzo gestern. Aus seiner Sicht sei es nicht zu erwarten gewesen, dass Schär derart obenaus schwingt.
Klar ist bereits jetzt, dass Martina Bircher sich erneut als Vizeammann zur Verfügung stellen wird. Es sei schön, dass die Wiederwahl aller Bisherigen geklappt habe, sagte sie gestern. «Das ist eine Bestätigung für die bisherige Arbeit.» Und auch Rolf Walser freute sich über sein Resultat. «Ich will, dass in Aarburg eine linke Stimme und ein Grossrat im Gemeinderat vertreten sind», sagte er. Wegen der Kritik am Projekt Oltnerstrasse machte er sich keine Sorgen. «Ich will mich nicht verrenken, nur um besser dazustehen.»
Schwizgebel schafft das absolute Mehr
Während die ersten vier gut wiedergewählt wurden, musste Fredy Nater (FDP) um seinen Sitz bangen. Mit 861 Stimmen lag er nur 18 vor dem neu angetretenen Christian Schwizgebel (parteilos), der mit 843 Stimmen das absolute Mehr (672) zwar erreichte, jedoch als Überzähliger ausschied. Er sei es sich gewohnt, dass es knapp ist, konstatierte Nater. Als Grund für sein Abschneiden nennt er die Fusion der Feuerwehren Aarburg, Oftringen, Strengelbach und Zofingen, «die wahrscheinlich nicht überall gut ankommt». Zudem seien seine Ressorts besonders von der Corona-Pandemie betroffen gewesen. Ebenfalls habe er nichtomnipräsente Themen wie Finanzen. Er respektiere sein Resultat und freue sich jetzt auf die weitere gemeinderätliche Arbeit.
Total überrascht von seinem Ergebnis zeigte sich Christian Schwizgebel. «Dass es so knapp wird und ich sogar das absolute Mehr erreiche, hätte ich nicht gedacht», freute er sich. «Ich bin sehr stolz darauf.» Er habe aber damit gerechnet, dass es ihm nicht reicht. Das Gemeinderatsamt hat Schwizgebel noch nicht abgeschrieben. Er kann sich eine neuerliche Kandidatur durchaus vorstellen.
Brigitte Etter nimmt Resultat gefasst hin
Gefasst nahm gestern Brigitte Etter (parteilos) ihr Resultat hin. Die Bisherigen hätten gut mobilisiert und aufgrund dessen sei ihr Resultat «überraschend gut». Vermisst habe sie den aktiven Wahlkampf. Die Kandidatur sei eine gute Erfahrung gewesen und über die positiven Reaktionen aus der Bevölkerung habe sie sich sehr gefreut.
Die Stimmbeteiligung betrug bei den Gemeinderatswahlen 40,2 Prozent.
Gewählt: Hans-Ulrich Schär, bisher, parteilos, 1242 Stimmen. Gewählt: Hans-Ulrich Schär, bisher, parteilos, 1242 Stimmen. Gewählt: Hans-Ulrich Schär, bisher, parteilos, 1242 Stimmen. Gewählt: Hans-Ulrich Schär, bisher, parteilos, 1242 Stimmen. Gewählt: Hans-Ulrich Schär, bisher, parteilos, 1242 Stimmen. Gewählt: Hans-Ulrich Schär, bisher, parteilos, 1242 Stimmen. Gewählt: Hans-Ulrich Schär, bisher, parteilos, 1242 Stimmen.