Die Aargauer SP-Frauen werden keinen Mann unterstützen

SP-Grossrat Marco Hardmeier will Regierungsrat werden. Am Dienstag hat er seine Bewerbung eingereicht. Dass bei einer Partei, die sich Frauenförderung auf die Fahne schreibt und kritisiert, dass ein rein männlicher Regierungsrat nicht mehr zeitgemäss sei, ausgerechnet ein Mann vorprescht, kratzt an der Glaubwürdigkeit der SP.

Für Parteipräsidentin Gabriela Suter ist die Geschlechterfrage zwar ein Thema. Aber offenbar ist es für sie nicht mehr zwingend, dass eine Frau auf Urs Hofmann folgen muss. Sie sagte am Dienstag: „In erster Linie geht es darum, den Sitz zu verteidigen.“

„Wir werden im Vorfeld keine Kandidaten unterstützen“

Ganz anders klingt vonseiten der SP Frauen. „Die SP muss zwingend eine Frau nominieren“, sagt Mia Gujer. „Die SP Frauen* werden im Vorfeld keine Kandidaten unterstützen.“ Es gebe in der Partei genug fähige Frauen. „Nun liegt es an der Findungskommission diese Kandidaturen zu fördern“, sagt Mia Gujer.

Was sie von der eigenen Partei erwartet, erwartet Mia Gujer auch von den anderen Aargauer Parteien. „Sie sollen ebenfalls Frauen nominieren. Eine 5-köpfige Männerregierung ist schlicht nicht zeitgemäss.“ Man müsse den Regierungsrat zurück ins Jahr 2020 holen. „Das bedeutet, dass mindestens zwei Regierungssitze von Frauen besetzt werden müssen.“

Grüne werden sicher eine Frau nominieren

Zumindest für die Aargauer Grünen, die bei den Regierungsratsersatzwahlen im Herbst 2019 mit Severin Lüscher einen Mann ins Rennen geschickt haben, steht schon länger fest, dass sie bei den Gesamterneuerungswahlen „sicher mit einer Frau antreten werden“, wie Parteipräsident Daniel Hölzle sagte. Als mögliche Kandidatinnen werden die Badener Stadträtin und Grossrätin Ruth Müri und die Zofinger Stadträtin Christiane Guyer gehandelt. (nla)