Die Ex-Beiz Oberdorf in Reiden bleibt noch eine ganze Weile so stehen

Gras wuchert im Garten. Das frühere Restaurant Oberdorf bietet einen traurigen Anblick. Seit etwas mehr als einem Jahr ist es definitiv geschlossen. Der Zaun rundherum weist nicht etwa darauf hin, dass bald ein Abbruch geplant ist. «So weit sind wir noch lange nicht», sagt Theo Steiner, Präsident der Liberalen Baugenossenschaft Wiggertal. Dieser gehört das rund 4000 Quadratmeter grosse Areal. Geplant ist darauf ein Mehrfamilienhaus. «Bis zum Bau müssen aber noch viele Hürden genommen werden», sagt Steiner. Der Vorstand der Baugenossenschaft sei daran, einen Gestaltungsplan auszuarbeiten, der bei der Gemeinde eingereicht werden soll. Aufgrund dieses Plans kann das genaue Bauvolumen definiert werden. Der Vorstand will als weiteren Schritt mit einem konkreten Bauprojekt und einer gesicherten Finanzierung im Mai 2020 vor die Generalversammlung treten. Die Liberale Baugenossenschaft Wiggertal zählt rund 300 Mitglieder und besitzt 86 Wohnungen.

Die Reider müssen also noch eine Weile mit dem Anblick leben. Laut Auskunft der Gemeinde ist ein Abbruch des Gebäudes erst möglich, wenn ein fertiges Bauprojekt vorliegt. Das Grundstück liegt in der Dorfzone, und man will keine Siedlungs- und Baulücken im Zentrum. Das geschlossene «Oberdörfli» war eine typische Dorfbeiz und hatte eine Gartenlaube, die man noch erahnen kann. Ende August 2018 musste der letzte Wirt Norbert Arnold aus gesundheitlichen Gründen aufhören. Die Besitzer verzichteten darauf, einen neuen Pächter zu suchen. Der Investitionsbedarf in die Liegenschaft war zu gross und Aussenfassade und Dachstock in einem schlechten Zustand. Der Zaun rund um die Dorfbeiz steht aus Sicherheitsgründen.