Die fetten Jahre sind vorbei

Die wirkliche Wahlniederlage vom 20. Oktober zeigt sich bei der Stimmbeteiligung. Wenn schweizweit fast 55 Prozent aller Stimmbürgerinnen und Stimmbürger darauf verzichten mitzubestimmen, wer sie in den kommenden vier Jahren regieren wird, dann können wir inzwischen von einer Diktatur der Minderheit sprechen. Vielleicht geht es uns einfach zu gut, was das Desinteresse begründen könnte. Die zugegeben zahnlose «bürgerliche Mehrheit» im Nationalrat ist abgewählt, es dominiert neu «Mitte-links». Besonders die medial erzeugte «grüne Welle» wird das Zepter schwingen, was uns allen nebst neuen Verboten auch Mehrkosten bei Treibstoffen, Heizungen, Ferien, Strom, Lebensmitteln oder auch Steuern bescheren wird, egal, in welcher Einkommensklasse sich jemand befindet. Die Krankenkassenprämien machen es munter vor. Doch es gibt ja glücklicherweise die Ergänzungsleistungen, welche von der wertschöpfenden Bevölkerungsschicht gespiesen werden, und langsam aber sicher auch den unteren Mittelstand erreichen. Neue staatliche Sozial- oder Entwicklungsprojekte werden bei der steigenden Staatsquote auch eine gewichtige Rolle spielen. Nach einem sonnigen Tag kommt bekanntlich die dunkle Nacht. Wie weit die prognostizierte weltweite Rezession in Kombination die zukünftigen Arbeitslosenzahlen beeinflussen wird, kann nur erahnt werden. Sicher ist, dass sich die fetten Jahre, zu einem grossen Teil selbstverschuldet, dem Ende zuneigen.

Patrick Vogt, Brittnau