
Die Freiämter und ihre heikle Favoritenrolle
Die Freiämter und ihre heikle Favoritenrolle
In der Mannschaftsmeisterschaft im Ringen trifft Freiamt als Zweiter der Qualifikation im Nationalliga-A-Halbfinal auf die drittklassierten Kriessener. Marcel Leutert, Trainer der favorisierten Aargauer warnt: «So einfach wie in der Qualifikation wirds nicht.»

Freiamt siegte zu Hause 27:11 und auswärts 25:13. Doch jetzt werden die Karten neu gemischt. Konkret ausgedrückt: Die Halbfinalisten mobilisieren Verstärkungen aus der Nationalliga B. Pro Team sind zwei Doppellizenzen erlaubt. Freiamt stehen in dieser Saison der Weinfelder Yves Müllhaupt und Damian von Euw von der Ringerriege Brunnen zur Verfügung. Kriessern setzt auf die Weinfelder Urs Wild und Jeremy Vollenweider.
Wer steht effektiv zur Verfügung?
Obwohl die Ringerriege Weinfelden mit Trainer Urs Wild zum Abschluss der NLB-Saison gegen Ufhusen nur um Rang 5 kämpft, spekuliert Marcel Leutert, dass Wild im Hinkampf Kriessern noch nicht verstärkt. Der Altinternationale käme in der untersten Gewichtsklasse bis 57 kg zum Einsatz. Weil Freiamt in dieser Klasse mit Flurin Meier guten Erfolg hatte, kommen wohl die beiden Internationalen Nils und Nino Leutert bis 61 und bis 65 kg zum Einsatz. Die Zwillingssöhne des Trainers könnten so Substanz sparen.
Bei Kriessern kehrt der von einer Verletzung genesene Marc Dietsche auf die Matte zurück. Das verspricht bis 75 kg ein spannendes Freistilduell gegen Freiamts Altinternationalen Randy Vock. Mit Fragezeichen behaftet ist die Ausgangslage in den oberen Gewichtsklassen. U23-Vizeweltmeister Ramon Betschart ist trotz fehlenden Kilos bis 130 kg Greco zu erwarten. Ob er dem Internationalen Damian von Euw gegenüberstehen wird, ist ungewiss. Brunnen kämpft als Aussenseiter im NLB-Final gegen Oberriet-Grabs und stellt sein Aushängeschild den Freiämtern vielleicht (noch) nicht zur Verfügung. Die Verhandlungen laufen.
Entsprechend gibt sich Marcel Leutert vorsichtig: «Unser Ziel in Kriessern ist auf jeden Fall ein Sieg. Aber das wird kein Selbstläufer.» Eine kleine Hypothek für den Rückkampf am 27. November in Muri wäre somit keine Überraschung.