
Die Gemeinde Reiden erneut mit schwarzen Zahlen
Nach 2015 mit 1,5 Millionen Franken im und 2016 mit 1,1 Millionen Franken hat die Gemeinde Reiden in der Laufenden Rechnung des letzten Jahres erneut einen Ertragsüberschuss erwirtschaften können. Rund eine Million Franken beträgt das Plus im 2017, wie der Gemeinderat Reiden in einer Medienmitteilung von gestern erklären. Der Gesamtaufwand wird auf 35,1 Millionen Franken, der Gesamtertrag auf 36,1 Millionen Franken beziffert. «Der Gemeinderat bleibt aber weiterhin gefordert», lässt die Behörde jedoch wissen.
Bemerkenswert ist einerseits, dass in der Laufenden Rechnung der Aufwandüberschuss reduziert werden konnte. Dies ist einer der Hauptgründe, die zum guten Ergebnis für die sonst so finanziell gebeutelte Gemeinde geführt hat. Andererseits ist interessant, dass gemäss eigenen Angaben eine konsequente Kostendisziplin offenbar einen starken Beitrag leistete, während in den Vorjahren es insbesondere Sondereffekte waren. Im Kostenblock der Allgemeinen Verwaltung ist man kostengünstiger unterwegs. Gemäss Gemeinderat und Finanzvorsteher Bruno Aecherli herrscht ein «kostenbewussteres Denken.» Zudem sind mittlerweile Versicherungverträge, welche zu besseren Konditionen abgeschlossen werden, in Wirkung getreten. Dies schlägt sich nun finanziell für die Gemeinde nieder. Die Kosten von Umbauarbeiten an der Gemeindeverwaltung verteilen sich hingegen auf Rechnung und Investitionsrechnung und nur wenig im Jahre 2017, dürften deshalb stärker in den Zahlen des Jahres 2018 zum Tragen kommen.
Bildung und Soziale Wohlfahrt mit 8,8 Millionen beziehungsweise 5,7 Millionen Franken sind wenig verwunderlich die grössten Ausgabenschwerpunkte der Gemeinderechnung. Bei der Bildung wurde das Budget um 70 000 Franken überschritten. Hier macht Bruno Aecherli denn auch weiteres, grösseres Einsparpotential aus. Bei den Sozialkosten und der Gesundheit wurde der Nettoaufwand gegenüber Budget um 110 000 Franken unterschritten. «Trotzdem schenkt der Gemeinderat beiden Positionen weiterhin höchste Aufmerksamkieit, ist doch eine Kostensteigerung von rund 375 000 Franken gegenübert dem Rechnungsjahr 2016 zu verzeichnen», erklärt der Reider Gemeinderat. Bezüglich der Sozial- und Gesundheitskosten sieht Bruno Aecherli gemäss Benchmark eine Senkung als durchaus realistisch an, denn man habe Massnahmen eingeleitet.
«Ich bin überzeugt, dass wir diese Kosten in den Griff bekommen werden», so Gemeinderat Aecherli. «Wir müssen das Mass finden, dass der Bürger eine gute Begleitung erhält, aber vermögen es nicht zu vergolden». Und: «Die Zitrone ist noch nicht ausgepresst. Wenn es uns gelingt, die Kosten in der Bildung und in der Sozialen Wohlfahrt/Gesundheit zu senken, können wir auf ein solides Fundament bauen. Diese Massnahmen paaren wir mit einer Erschliessung von Einnahmen. Wenn alle Beteiligen am selben Strick und in dieselbe Richtung ziehen, haben wir ein Potenzial von rund einem Steuerzehntel.»
Attraktives Zinsumfeld
Gut in den Kram passte den Reidern auch der Umstand, dass am Finanzmarkt die Zinsen attraktiv sind. Leicht unter 400 000 Franken betrug der Nettoaufwand für den Kapitaldienst, rund 20 000 Franken weniger als im Vorjahr.