Die Investoren und der (die) Fünfliber

Reaktion auf den Leserbrief «Den Fünfer und das Weggli» von Dino Stecher in der Ausgabe vom 18. Juni.

Der Leserbrief des Wohlfühlbürgers Stecher kann nicht unbeantwortet bleiben. Der weisse Bau am Aarequai ist an Hässlichkeit nicht zu überbieten. Zumindest passt er nicht dorthin. Dass dem Fluch der bösen Tat (Baubewilligung Gemeinde) weitere folgen, ist klar: Der Rest muss auch noch weg und durch einen modernen Bau ersetzt werden. Mit Toleranz hat das wenig zu tun, aber mit Stadtauf-, oder besser -abwertung. Der grüne Bau ist nicht baufällig, Michel Spiess hat sich darin umgesehen. Es müssen ein paar Balken ersetzt werden und natürlich muss ein neuer Innenausbau gemacht werden, damit das Haus den Anforderungen einer heutigen Wohnung entspricht. Meine Frau hat bewiesen, dass das geht: Sie hat das geerbte 200-jährige Stöckli, das nicht in sehr gutem Zustand war, renoviert. Die sehr guten emmentalischen Zimmerleute (gibt es zweifelsohne auch im Aargau) haben ein paar dicke baufällige Balken im Ständer ersetzt und das ganze wieder aufgemauert. Der Innenausbau ist geändert worden, die kleinen Fenster blieben. Der Heimatschutz ist zufrieden und wir sind es auch. Es wohnt sich sehr gut drin. Nach Stecher wurde der Unterhalt im Grünen Haus jahrelang vernachlässigt. Ja, von wem denn? Es gibt ja schliesslich Eigentümer. Auch jetzt wird nachgeholfen: Das Haus ist offen und musste deshalb schon mal gelöscht werden und es gibt Löcher im Dach, die nicht vom Sturm kommen.

Recht hat Stecher hingegen mit der Begegnungszone: Hier hat ja die Arbeitsgruppe Schmid vor Jahren gute und kostengünstige Vorschläge gemacht. Die wurden allesamt schubladisiert und das Forum Stadtaufwertung aufgelöst. Nachdem der Gemeinderat mit seiner Markthalle à la Rast (die Pläne hiefür sollen 700 000 Franken gekostet haben) zwei Mal nicht durchgekommen ist, wird «getäubelet» und es geht nichts mehr. «Aarburg gewinnt an Attraktivität» – welche Attraktivität?

Klaus Müller, Aarburg