
«Die Kräfte lassen nach»: Christoph Blocher kündigt Rückzug aus Politik an
«Ich merke, meine Kräfte lassen nach. Etwa das Gedächtnis», sagt der alt Bundesrat in einem vorab auf Twitter publizierten Interviewausschnitt mit SRF-«10vor10.» Er wolle sich nun wirklich aus der Politik zurückziehen.
Ins Tagesgeschäft mische er sich kaum mehr ein. Die Jungen müssten jetzt übernehmen. «Das ist eine neue Epoche, die hier kommt». Im Unternehmen habe er das auch so gemacht. Er habe sich voll zurückgezogen und gesagt: «Jetzt geht ihr – fertig.»
Weiter sagt er laut dem SRF-Reporter, dass die SVP in nächster Zeit keine weitere Initiative zur EU lancieren werde. Bislang galt das Büro von Blocher an seinem Wohnsitz in Herrliberg als inoffizielle Parteizentrale der SVP. Zuletzt hat Blocher etwa den neuen SVP-Präsidenten Chiesa ins Amt gehievt.
Nachhaltig geschadet hat ihm jüngst die Diskussion um das Ruhegehalt, welches der alt Bundesrat im Juli nachträglich einforderte. «Christoph Blocher quält uns, bis wir wieder auf 10 Prozent unten sind. Er sollte endlich loslassen. Aber er schafft das nicht», sagte ein SVP-Nationalrat jüngst zu CH Media.
Nun will Blocher kürzer treten. Denn man kenne die Macken der alten Leute. «Sturheit etwa. Da muss man rechtzeitig die Weichen stellen», so Blocher weiter.
Im Interview spricht Blocher auch über seinen Tod. Man müsse bescheiden bleiben. «Das hört dann auch mal auf und nicht meinen, das Leben gehe immer weiter.»