
Die SBB und der Schnee – eine unheilige Allianz
Ich brauch ja sonst schon eineinviertel Stunden von Tür zu Tür. Aber was die SBB abliefern – ja, weil es im Winter auch mal schneit – ist ein Trauerspiel. Meine Odyssee durchs Jammertal: Zug nach Olten, zuerst 30min Verspätung, dann fällt er ganz aus. Service am Bahnhof (Solothurn): null. Durchsagen: zwei in 40min. Vereiste Fahrbahn, so der Grund. Ach dieser Wetterbericht, den muss ein Transportunternehmen ja auch nicht beobachten. Alternative: Regio. Alles besetzt, es stinkt (wohl vom Ärger der Leute), Kinder schreien, weil es ihnen zu eng wird. Station Oensingen: Sehe grad, Zug Richtung Grenchen fällt auch aus. Menschen im Schnee. Wir sind zehn Minuten im Verzug. Mal ne Durchsage: Fehlanzeige. Anschluss in Olten? Verpasst. Die SBB kostet die Arbeitgeber grade Hunderttausende von Franken, weil die Leute immer noch nicht zur Arbeit können. Bin ja selber extra ne halbe Stunde früher raus – da sagte die Super-App noch nix, dass meine Verbindung gecancelt wird. Aber Hauptsache Werbung mit der Dame vom Sennentuntschi… Hauptsache man wird immer teurer, blockt Alternativen wie Inlandfernbusse oder die BLS. Nach einer Stunde noch nicht mal in Olten. Nach zwei Stunden eine Stunde zu spät im Büro. Bleibt nur die Frage, ob die SBB mit den eingemieteten Bahnhofcafés unter einer Decke stecken: Die machen nämlich grad Rekordumsätze. Die Barista im Spettacolo lächelte cool: «Ja, heute läuft es wine Moore.» Laufen schon. Nur fahren tut eben nichts. Und erzählt mir bitte nix von überraschend Schnee am 1. März – hab nämlich nachgeforscht: Ist gar nicht der erste März. Letztes Jahr gabs auch schon einen.