
Die Taxonomie der Littering-Sünder (4/4): Der kriminelle Litterer
Der kriminelle Litterer zeichnet sich nicht einfach durch signifikante Faulheit aus, er setzt noch einen drauf. Während andere einfach allen Müll an dem Ort liegen lassen, von dem sie sich gerade entfernen, entsorgt er seinen Müll – und der darf auch gerne gross, schwer und sperrig sein – gezielt an Orten, die er für geeignet hält, weil wenig frequentiert. Zu diesen Orten gehört etwa der Wald. Im Hinterkopf hat der kriminelle Litterer stets auch die Kosten, die ein reguläres Entsorgen – etwa von Bauabfällen, alten Autopneus, Altöl oder Pflanzenerde – mit sich bringen würde. Die kann man sich sparen, denkt er. Zu den kriminellen Litterern gehört auch jene Sorte Leute, die ihren Hausmüll (in inoffiziellem Sack natürlich) in öffentlichen Abfalleimern, in der Migros-Tiefgarage oder in Sammelcontainern von Mehrfamilienhäusern abladen.
Verbreitung: Kriminelle Litterer sind in der Region wohl Ausnahmeerscheinungen. Man möchte hoffen, das bleibe so.
Schadenspotenzial: Wer Autopneus, Altöl, Plastikabfälle, Elektroschrott und Bauschutt in den Wald kippt, richtet auf jeden Fall grossen Schaden an. Wie gross, hängt auch davon ab, wie lange es dauert, bis jemand den Müll entdeckt und im Idealfall auch entsorgt.
Kriminelle Energie: Des Geldes wegen die Umwelt zu verschandeln und zu vergiften, ist kriminell.
Therapieansatz: Wer aus finanziellen Gründen rücksichtslos handelt, dem tut es am meisten weh, wenn er die Strafe hinten rechts spürt. Hier helfen nur Bussen in astronomischer Höhe. Und im Wiederholungsfall eine Woche Isolationshaft in einer Mülldeponie.

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In den nächsten Wochen wird das ZT in einer Serie das Thema Littering in den Fokus rücken. Haben Sie in letzter Zeit selbst Erfahrungen mit Littering gemacht? Schicken Sie uns Ihre Bilder und Videos an ztredaktion@ztmedien.ch; die Redaktion wird die besten davon publizieren (Adresse und Telefon nicht vergessen). (zt)