
Die verschwundene Kapelle St. Johannes ist wieder aufgetaucht – mit Galerie
Foto: Kantonsarchäologie Luzern Foto: Kantonsarchäologie Luzern Foto: Kantonsarchäologie Luzern Foto: Kantonsarchäologie Luzern Foto: Kantonsarchäologie Luzern
Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert wurde Schötz eine Pfarrei mit eigener Pfarrkirche. Im Mittelalter verfügte der Ort über zwei Kapellen: St. Johannes in Niederschötz gehörte zur Pfarrei Altishofen, St. Mauritius in Oberschötz zur Pfarrei Ettiswil. Von diesen beiden Kapellen besteht heute nur noch die sehenswerte Kapelle St. Mauritius. Die Kapelle St. Johannes, die erstmals 1275 in den Urkunden erscheint, wurde hingegen schon im 16. Jahrhuindert aufgegeben. Der Bau wurde abgebrochen, der Friedhof aufgelassen.
Kamen bei Bauarbeiten 1844 und 1954 noch Mauern und Gräber zum Vorschein, so war dies gemäss der Überlieferung 1984 nicht mehr der Fall. Kapelle und Friedhof schienen radikal ausgelöscht worden zu sein. Wider Erwarten stiess die Kantonsarchäologie bei der Begleitung des Aushubs für ein Wohn- und Geschäftshaus nicht nur auf gut erhaltene Fundamentgruben der Kapelle, sondern auch auf zahlreiche Bestattungen.
«Die laufende Rettungsgrabung bietet definitiv die letzte Gelegenheit, etwas über die bauliche Gestalt und die Entwicklung der Kapelle sowie über den Friedhof zu erfahren und damit die regionale Geschichte um ein wichtiges Kapitel zu ergänzen», heisst es in einer Mitteilung der Kantonsarchäologie Luzern vom Donnerstag. Diese plant noch in diesem Jahr einen Tag der offenen Grabung.