
Die vorweihnachtliche Stimmung in den Unterrichtsräumen dominierte
Feiner Guetzli-Duft lag in der Luft. Eigentlich fehlte nur noch die passende Hintergrundmusik zur perfekten Weihnachtsstimmung. Unter Anleitung der Lehrpersonen und Klassenassistenzen stellten die Lernenden eine Vielzahl von Artikeln her, die sie beim gut besuchten Adventsmarkt auf dem Schulhausplatz zum Kauf anboten. An den einzelnen Arbeitsplätzen waren die motivierten Kinder mit der Herstellung von Backwaren, Adventskränzen, Weihnachtskarten, Drahtsternen, Engelfiguren und andern Artikeln beschäftigt.
Für einmal ein Zuckerbäcker sein?
Dies war vielen Schülern und Kindergärtlern in Richenthal möglich. Zu Beginn der Woche stellten sie verschiedene feine Guetzli-Teige her. Eine andere Gruppe stach mithilfe von kleinen Förmchen Figuren aus, bevor diese in den Backofen im Lehrerzimmer geschoben wurden. Am Mittwoch standen die Hersteller von gebrannten Mandeln im Einsatz. «Haben alle ihre Hände sauber gewaschen?», fragte Lehrerin Céline Lipp als «Ober-Confiseurin» ihre Schützlinge, die auf Instruktionen warteten. Auf dem Rechaud rührten danach die einzelnen Grüppchen ein Gemisch von Zucker, Zimt und Wasser, das sich zunehmend um die Mandeln legte. Diese wurden zum Auskühlen auf ein mit Backpapier belegtes Blech verteilt, bevor sie später in selber hergestellte Behälter abgefüllt wurden. Eine Gruppe nahm die Überschrift dieses Ateliers «Gebrannte Mandeln» zu wörtlich, hatte doch ihr Produkt grosse Ähnlichkeit mit verbrannten Mandeln. Dieser Fauxpas trübte jedoch die Stimmung keineswegs. Im Gegenteil – er wurde sportlich hingenommen. Obwohl in allen Ateliers mit voller Konzentration gearbeitet wurde, herrschte eine lockere Stimmung vor.
Sechstklässler Manuel meinte: «Langeweile kommt nie auf – diese Art von Schulunterricht bereitet mir mächtig Spass.» Ihm habe es im «Guetzliteig-Atelier» – wegen des Naschens – besonders gut gefallen. Er freue sich auf die Aufführung des Mini-Musicals, wo er als Instrumentalist mit der Trommel und als Sänger seinen Beitrag leiste.
Lehrerin Felicia Valcanover Vogel hatte dieses mit dem Chor der Dritt- bis Sechstklässler, den sie wöchentlich während einer Stunde unterrichtet, einstudiert. Die Schüler luden im Anschluss an den Markt zu einer Weltreise ein, die in Richenthal startete und in mehreren Ländern Halt machte. Sie erfreuten bei diesen Zwischenhalten mit Liedervorträgen und wiesen auf weihnachtliche Traditionen hin, die dort gepflegt werden. Die Besucher freuten sich über den gelungenen Auftritt der Schülerschar und würdigten diesen mit tosendem Beifall.
Auch der vorangegangene Adventmarkt war ein voller Erfolg. Besucherinnen und Besucher staunten über das vielfältige Angebot. Die Kinder genossen es, für einmal als Verkäuferin oder Verkäufer tätig zu sein. Mit leuchtenden Augen freuten sie sich über getätigte Geschäfte, fliesst doch der Reingewinn in die Schulkasse.
Schule zeigt sich in der Öffentlichkeit
«Mit diesem vorweihnachtlichen Projekt führten wir ein stufenübergreifendes Projekt durch, das allen Beteiligten die Gelegenheit bot, sich besser kennenzulernen», erklärte Kindergärtnerin Evelyne Stadelmann. Beim Vorbereiten habe das Lehrerteam darauf geachtet, abwechslungsreiche Ateliers anbieten zu können. Mit diesem Projekt nütze die Schule eine Möglichkeit, sich in der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Erfreulicherweise hätten die Lehrpersonen beim Herstellen der Verkaufsartikel während der Woche auch auf die Unterstützung einiger Mütter zählen dürfen.
Das Lehrerteam wisse den Grossaufmarsch am abschliessenden Markt und an der Vorführung des Musicals zu schätzen, bemerkte Evelyne Stadelmann weiter. Zufriedene Gesichter bei Kindern, Marktbesuchern und Lehrpersonen zeigten auf, dass dem Projekt ein voller Erfolg beschieden war.

