Dieses neue Thai-Restaurant wurde spektakulär eingeweiht – durch drei buddhistische Mönche

Aus dem ehemaligen Café Rex in Holziken wird ein Thai-Restaurant. Aber auch Schweizer Kost wie Cordon Bleu, Rahmschnitzel oder Bratwurst mit Pommes wird da zu haben sein. Es braucht schon Zuversicht, in Coronazeiten ein neues Restaurant zu eröffnen. «Sopha ist ein positiv denkender Mensch», sagt Robert Hochuli, der Lebenspartner von Sopha Pauli, der Wirtin, die noch in der Küche beschäftigt ist.

Berufserfahrung, in Küche und Service, hat die gebürtige Thailänderin reichlich gesammelt: «Adler» Sarmenstorf, «Hollywood» Menziken, «Löwen» Gontenschwil. Als sie da wegen Corona den Job verlor, wusste sie sich zu helfen. In Staffelbach, ihrem Wohnort, verteilte sie kopierte Menükarten. «Kurz darauf kamen die ersten Bestellungen», sagt Hochuli. Take Away, da hat sie sich so einen Stamm aufgebaut, bietet zukünftig auch das «Baan Thai» in Holziken an.

Buddhistische Zeremonie mit Gesang

Am Samstag weihten drei Mönche aus dem buddhistischen Tempel in Gretzenbach das Haus ein. «Thailänder sind gläubige Menschen», weiss Robert Hochuli. Sopha habe auch vor der Wirteprüfung letzte Woche Räucherstäbchen angezündet. Die Zeremonie ist beeindruckend. Es geht darum, für die Menschen und ihre Werke Glück zu erbeten. Mit sonoren Stimmen, die entfernt an gregorianische Choräle erinnern, entwickelt sich ein monotoner, rhythmischer Sprechgesang mit wenigen melodiösen Ausreissern. Einlullend? Meditativ!

Der Faden, der, ausgehend von einem grossen goldenen Gefäss durch die Hände der drei Mönche geht, symbolisiert die Verbindung von Buddha über die Menschen zur Erde und soll Glück bringen. Das erklärt Phrathepkittimoli, der zweithöchste Thai-Mönch Europas. «Wenn die Menschen moralischen Prinzipien folgen», ergänzt er.

Erweiterung der Terrasse wird angestrebt

Sopha Pauli arbeitet mit Mehmet Yalcin zusammen, der in Unterkulm das Restaurant «Korzo» führt. Die beiden sind Pächter des Lokals, in dem nach einem Umbau von Bar und Küche – dies wegen der höheren Effizienz – bereits Bilder und andere Gegenstände, auch die Lampen, etwas Thailand in den Raum zaubern. Zudem wurde die Lüftung erneuert. Vorderhand aber kann coronabedingt nur draussen gewirtschaftet werden. Da strebt man eine Erweiterung der Terrasse gegen die Strasse an, ein Vorhaben, das noch nicht genehmigt ist. Gemäss Plan ist am ersten Mai Eröffnung. Ob es reicht, ist ungewiss.

Opulentes Mahl für die Mönche

Bei aller Exotik: Eine Einweihung nach buddhistischer Art ist nicht weit entfernt von einer christlichen, katholischen. Kerzen spielen eine Rolle. Der Chef-Mönch weiht damit Wasser, das er später im Raum, an der Fassade und über die Wirtsleute versprengt. Segnung. Auch auf die Eingangstüre appliziert er Symbole des Segens. Der Lohn für die Arbeit der Mönche ist ein opulentes Mahl aus der Restaurantküche, eine Augen- und Gaumenweide, die der Küche ein sehr gutes Zeugnis ausstellt. Die Idee ist denn auch: mittags Take-Away und Buffet, abends gehobenere thailändische Küche à la carte. Da können die Mönche nicht hin, denn, so Phrathepkittimoli, sie dürfen nur von morgens sechs Uhr bis mittags zwölf Uhr feste Nahrung zu sich nehmen. Intervallfasten buddhistischer Mönchsart.

Ein opulentes Mahl aus der Küche des Baan Thai für die Mönche.
Ein opulentes Mahl aus der Küche des Baan Thai für die Mönche.