Dreifachturnhalle Chilefeld: Eines der grössten Bauvorhaben der Gemeinde Dagmersellen

Auf dieses «Providurium» wären die Schulen Dagmersellen nach dem Neubau nicht mehr so stark angewiesen.
Auf dieses «Providurium» wären die Schulen Dagmersellen nach dem Neubau nicht mehr so stark angewiesen.

Mit Spannung wird der Ausgang des Projektwettbewerbs Chilefeld erwartet. 35 Architekturbüros haben ihre Vorschläge eingereicht, wie die beiden bisherigen Turnhallen durch einen Neubau ersetzt werden sollen. «Bis Mitte März hatten die Teams Zeit, um die Modelle einzureichen», sagt die zuständige Gemeinderätin Astrid Meier (CVP). Derzeit könne man noch wenig darüber sagen, wie die Dreifachturnhalle mit Schulräumen und Platz für Tagesstrukturen dereinst aussehen werde.

Sicher ist: Es wird eines der grössten Bauvorhaben, welches die Gemeinde Dagmersellen je realisiert hat, nur übertroffen vom Bau des Alterszentrums Eiche vor bald 30 Jahren. Die Kosten indes würden erst absehbar, wenn das Siegerprojekt ausgewählt sei, sagt die Bauvorsteherin von Dagmersellen. «Es hängt davon ab, ob ein oder zwei Baukörper erstellt werden und ob das Gebäude ‹Kastanie› stehengelassen und saniert oder abgerissen wird», so Astrid Meier.

Bessere Luftqualität durch Holz in der Turnhalle

Den Architekten stand es im Wettbewerb frei, das bestehende Schulgebäude «Kastanie» allenfalls ins Projekt einzubeziehen. Beim Schulgebäude «Föhre», in dem die andere der beiden bisherigen Turnhallen untergebracht ist, lohnt sich eine Instandsetzung auf keinen Fall – daher wird es abgerissen. «Wichtig ist, dass der neue Bau gut nutzbar ist und einfach unterhalten werden kann. Dass er ins Ortsbild passt, wie auch wirtschaftlich und nachhaltig ist», sagt die Bauvorsteherin. Diese Kriterien seien auch für die Beurteilung der Projekte wichtig.

Auffallend ist, dass die Gemeinde grossen Wert auf Expertise im Holzbau legt. Jedes Architektur-Team musste einen Fachmann dafür ins Boot holen. Hinter dieser Idee stehen verschiedene Dagmersellerinnen und Dagmerseller aus Politik, Lehre und Sport. «In einer Turnhalle, in der Holz verbaut wird, herrscht einfach eine viel bessere Luftqualität», ist etwa Schulleiter Thomas Graber überzeugt. Graber hat einst als Spitzenhandballer in unzähligen Hallen gespielt. Er habe den Eindruck, man könne in einer Holzhalle besser atmen, meint er. Man schwitze weniger und die Akustik sei sehr viel angenehmer, was nicht zu unterschätzen sei. «Ausserdem hat Dagmersellen ja auch viel Wald», so Graber.

Zusätzliche Räume sind ebenfalls wichtig

Für die Schulanlage Chilefeld ist nicht nur die Dreifachturnhalle an sich wichtig, sondern auch die zusätzlichen Räume, die entstehen sollen. So werden dereinst die Werkräume für Metall und Holz gleichzeitig nutzbar sein. Es entsteht ausserdem ein Geräteraum, spezielle Räumlichkeiten für den Hauswart oder ein Lehrerzimmer, das seinen Namen verdient – alles Einrichtungen, die heute im Chilefeld fehlen.

In der Jury, die sich nun über die Projekte beugt, sitzen mit Gemeindepräsident Markus Riedweg, Bauvorsteherin Astrid Meier und Schulleiter Thomas Graber drei Stimmberechtigte aus der Verwaltung. Das Fachpreisgericht unter dem Vorsitz des Luzerner Architekten Norbert Truffer hat vier Stimmen. Hinzu kommen sechs Experten ohne Stimmrecht, die meisten davon mit Bezug zu Dagmersellen. Mit Hannes und Marianne Steiner sind auch zwei Vereinsvertreter dabei. Denn örtliche Sportvereine sind froh über zusätzliche Hallenstunden.

Die Jury hat eine Preissumme von 130 000 Franken zur Verfügung, mit denen sie fünf bis sieben Preise ausrichten will. Verschiedene Architekturbüros gehen also mit ihren Wettbe-werbsarbeiten leer aus. Nachdem die Jury ein Siegerprojekt auserkoren hat, muss der Gesamtgemeinderat seine Zustimmung geben, damit das Projekt weiterentwickelt werden kann. «Der Baukredit kommt voraussichtlich im September zur Abstimmung», sagt Astrid Meier. Falls das Volk die Ausgabe bewilligt, soll bis April 2022 die Baubewilligung vorliegen. Danach beginnt der Abriss der alten Gebäude. Bezugsbereit soll die neue Dreifach-turnhalle für Schule und Vereine im August 2024 sein – rechtzeitig zum Beginn des neuen Schuljahres.

Das Schulgebäude «Föhre» mit einer der bisherigen beiden Turnhallen muss in jedem Fall ersetzt werden.
Das Schulgebäude «Föhre» mit einer der bisherigen beiden Turnhallen muss in jedem Fall ersetzt werden.