
DV Feldheim: Elf Gemeinden ab 2020 finanziell entlastet

«Mann der ersten Stunde» gewürdigt
Das Feldheim wurde vor bald 30 Jahren, am 17. April 1990, eröffnet. Wegen des Erweiterungsbaus wird das Jubiläum nicht im nächsten Jahr, sondern erst im Rahmen der Neueröffnung im Frühling 2021 gefeiert. Bis dann bleibt auch Heimleiter Urs Brunner der Institution erhalten. 2020 würde er eigentlich pensioniert, er hat sich jedoch bereit erklärt, bis zum 30. April 2021 zu bleiben. Der Vorstand des Gemeindeverbands wird bald mit der Suche nach einem Nachfolger beginnen. «Man kann Urs Brunner nicht 1:1 ersetzen», sagte Hans Luternauer, «er hat das hervorragend gemacht.» Brunner sei der Mann der ersten Stunde, das Urgestein und Fundament des Feldheims. Er führe das Heim mit viel Herz, Sachverstand, persönlichem Einsatz, Elan und Weitsicht. Er stelle sich aber nie in den Vordergrund. Die Wirtschaftlichkeit stimmt ebenfalls. Luternauer: «In den 30 Jahren wurden über 25 Millionen Franken investiert, ohne dass die Gemeinden je etwas einschiessen mussten.» Das Wohl der Bewohner, der Mitarbeiter, der Kontakt zu den Angehörigen und die Verankerung des Feldheims im Verbandsgebiet hätten immer höchste Priorität für den beliebten Heimleiter gehabt. Urs Brunner feiert ein Arbeitsjubiläum: Seit dem 1. Dezember 1989 arbeitet er für das Feldheim. Der Präsident des Gemeindeverbands dankte ihm herzlich für sein Lebenswerk und überreichte ihm als Präsent zwei feine Tropfen. Am 15. November wird Brunner am internen Personalabend ebenfalls gefeiert. (ben)
An der ordentlichen Delegiertenversammlung des Gemeindeverbands Regionales Alters- und Pflegezentrum Feldheim nahmen 27 von 28 Delegierten teil. Hauptthema war das Budget 2020. Ausserdem wurde informiert, dass das Feldheim künftig Solarstrom auf seinem Dach produzieren will und Heimleiter Urs Brunner wurde geehrt – er leitet das Heim seit der Eröffnung vor 30 Jahren.
Krankenkassen zahlen mehr, Selbstbehalt steigt
Die Neuordnung der Pflegefinanzierung durch den Bund per 1. Januar 2020 hat den Effekt, dass die obligatorische Krankenpflegeversicherung rund 6,7 Prozent höhere Beiträge an die Pflegekosten bezahlen muss. «Die Träger-Gemeinden werden finanziell entlastet», sagte Hans Luternauer, Präsident des Gemeindeverbands. Die Krankenkassen zahlten mehr, die Bewohner minim mehr. Die Einsparung für die elf Träger-Gemeinden des Heims beträgt total 291 000 Franken. Luternauer warnte vor Euphorie: «Das ist eine Momentaufnahme.» Die Bewohnersituation könne sich rasch ändern, was auch Folgen auf die Kosten habe.
Personalaufwand der grösste Posten
Das Budget 2020 sieht so aus: Beim Aufwand schlägt der Personalaufwand mit 12,1 Millionen Franken am meisten zu Buche. Dieser steigt laut Heimleiter Urs Brunner um 248 000 Franken (2,09 Prozent). Der Stellenplan für Hauswirtschaft, Küche, Technischen Dienst und Verwaltung erhöht sich um 0,75 Stellenprozente; dazu kommt ein Prozent für Lohnanpassungen. Der Sachaufwand beträgt 3,62 Millionen Franken. Der Betriebsertrag, also die Einnahmen, beträgt 15,69 Millionen Franken. Das Budget schliesst mit einer Null ab, also ausgeglichen. In der Investitionsrechnung 2020 ist ein Betrag von 4,96 Millionen Franken eingestellt (4,89 Millionen sind die Tranche für den Erweiterungsbau). Die Delegierten segneten das Budget ab.
Die Grundtaxe von 140 Franken für Hotellerie inklusive Betreuung bleibt unverändert. Gemäss einem präsentierten Vergleich mit zehn benachbarten Aargauer und Luzerner Heimen schneidet das Feldheim günstig ab. Momentan leben 150 Personen im Zentrum, die drei Häuser sind zu 97 Prozent ausgelastet.
Es wurde auch über die Bauarbeiten informiert. «Der Erweiterungsbau fürs Feldheim ist auf Kurs», sagte Hans Luternauer. Die provisorischen Parkplätze seien erstellt. «Die Entwässerung wurde verbessert», informierte der Präsident, das Problem sei nun behoben. Eine Anekdote löste Heiterkeit aus: Bei den provisorischen Parkplätzen vor dem Feldheim wollte man eigentlich eine Wand aus Schallschutzbrettern aufziehen, um die Bewohner abzuschirmen. Nach Einwänden sei darauf verzichtet worden. «Die Bewohner meinten, sie wollten sehen, wer da rein- und rausfährt», sagte Luternauer.
Solaranlage und zwei E-Ladestationen geplant
Luternauer nutzte gegen Schluss der DV die Gelegenheit, vier Zusatzprojekte vorzustellen, die Mehrkosten von rund 302 000 Franken generieren. Zum einen will das Feldheim eine thermische Solaranlage auf dem Dach des Neubaus realisieren. «Wir brauchen sehr viel warmes Wasser», erklärte er, «als öffentlicher Betrieb sollten wir ein Vorbild sein. Wir müssen laut Energiegesetz etwas tun.»
Zu klären sei noch, ob für die Photovoltaikanlage nur die gesetzliche Minimalvariante – auf einem Viertel der Dachfläche des heutigen Hauptgebäudes B – oder die ganze Dachfläche genutzt werden soll. Die Minimalvariante sei bereits in den Baukosten für die Feldheim-Erweiterung eingerechnet (105 000 Franken). Die Anlage für die ganze Dachfläche würde 100 000 Franken mehr kosten. An der Frühlings-DV werde wahrscheinlich ein Zusatzkredit beantragt. Geplant sind auch zwei Elektro-Ladestationen in der Tiefgarage und bei den Parkplätzen. «Sie wären öffentlich, aber für den Strom müsste man natürlich bezahlen.» Dazu kommen nötige Erneuerungen der Lüftung fürs Abwaschen und der Brandschutz-Vorrichtungen. Laut dem Präsidenten beträgt die Reserve bei den Baukosten, abzüglich der vier Zusatzprojekte, immer noch 300 000 Franken.

