Ein Glas Wasser anstelle eines Snacks – gesund bleiben trotz Homeoffice

Noemi Maurer (zvg)
Noemi Maurer (zvg)

Im Homeoffice leidet die Ernährung. Für viele steht der Kühlschrank zu nah am Schreibtisch und weil es keinen Arbeitsweg mehr gibt, tendiert auch die tägliche Bewegung gegen null. Eine gute Ernährung und ein gesunder Lebensstil wären aber gerade in diesen Zeiten wichtig. Noëmi Maurer, Ernährungsberaterin SVDE der Spital Zofingen AG, arbeitet momentan selber teilweise im Homeoffice und kennt diese Situation. Ihr hilft ein geregelter Tagesablauf, der sich auch im Homeoffice an den Arbeitszeiten im Büro orientiert: «Ich fange zur gleichen Zeit an, mache zur gleichen Zeit Mittagspause und Feierabend. Das hilft mir am meisten», sagt sie. Entsprechend sind regelmässiges Essen und die Planung der Mahlzeiten zwei der fünf Tipps, die Noëmi Maurer zur Ernährung im Homeoffice gibt. Weitere Tipps sind eine ausgewogene Ernährung und genügend Bewegung sowie sich Zeit fürs Essen zu nehmen und auch zu Hause die Mahlzeiten zu geniessen.

1.Im Homeoffice macht es Sinn, die Mahlzeiten zu planen, damit diese gesund und ausgewogen sind. Bereits das Einkaufen gehöre zu dieser Planung, sagt Noëmi Maurer. Sie empfiehlt, sich unabhängig von Hunger und «Gluscht» Gedanken zum Essen zu machen. Beim Einkaufen sei es wichtig, gesunde Lebensmittel auszuwählen und nicht zu viele Sachen zu kaufen, nur weil man Lust darauf habe. Ein wöchentlicher Menüplan kann eine Lösung sein, muss aber nicht: «Das ist abhängig vom Typ. Dem einen hilft es, den anderen stresst ein solcher Plan», sagt Noëmi Maurer.

2.Noëmi Maurer empfiehlt etwa drei bis fünf Mahlzeiten am Tag, sodass regelmässig alle drei bis vier Stunden etwas gegessen wird. «Gibt es eine längere Lücke zwischen den Mahlzeiten, entsteht ein ausgeprägtes Hungergefühl und man isst mehr als man eigentlich bräuchte.» Wer regelmässig esse, brauche oft keine Zwischenmahlzeit mehr. Um einen knurrenden Magen zu verhindern, rät Noëmi Maurer Lebensmittel zu essen, die lange satt machen. Zum Beispiel zum Frühstück ein Müesli mit Vollkorngetreide und Nüssen. Ausserdem sollte auf gezuckerte Getränke verzichtet werden, da diese den Blutzucker schwanken lassen und so Hunger- und «Gluscht»-Gefühle entstehen. Tritt trotzdem ein Hungergefühl auf, hilft es, sich abzulenken: Statt etwas Süsses zu snacken ein Glas Wasser trinken. Oder die Zähne putzen, um der Versuchung, etwas zu essen, einfacher widerstehen zu können.

3.Auch im Homeoffice ist es wichtig, das Essen bewusst zu geniessen. Noëmi Maurer empfiehlt, sich Zeit zu nehmen für die drei Hauptmahlzeiten und diese nicht nebenbei zu essen. «Probieren Sie achtsames Essen aus, versuchen Sie zu erkennen, wie etwas auf der Zunge schmeckt, wie sich das Essen anfühlt.» So sei man nach dem Essen nicht nur körperlich satt, sondern auch im Bewusstsein.

4.Da es im Homeoffice keinen Arbeitsweg gibt, empfiehlt Noëmi Maurer, auf genügend Bewegung zu achten. «Bei diesem Tipp geht es nicht direkt um Essen und Ernährung, Bewegung gehört aber auch zu einem gesunden Lebensstil», sagt sie. Ohne Homeoffice sei es selbstverständlich, dass man für den Arbeitsweg rausgehe. Nun sei es gut, wenn man sich am Feierabend aufraffe, um noch einen Spaziergang zu machen.

5.Eine ausgewogene Ernährung enthält einen Drittel Gemüse und Salate, einen Drittel Stärkebeilage und einen Drittel Eiweisslieferanten. «Diese Regel bezieht sich nicht nur auf ein warmes Mittagessen, sondern beispielsweise auch aufs Frühstück. Da gibt es dann eben eher Früchte als Gemüse», sagt Noëmi Maurer. Für eine vitamin- und nährstoffreiche Ernährung empfiehlt sie, sich an die Regel «5 am Tag» zu halten und pro Tag fünf verschiedene Portionen Gemüse oder Früchte zu essen.