
Ein letzter, leiser Applaus zum Abschluss ihrer Tätigkeit
Die Amtszeit der drei zurückgetretenen Dagmerseller Gemeinderäte Philipp Bucher, Susanne Hodel-Schumacher und Urs Fellmann endete zwar bereits im Herbst letzten Jahres. Eine offizielle Verabschiedung aus ihren Ämtern war aber bis heute nicht möglich. Wegen Corona mussten die Gemeindeversammlungen in Dagmersellen bis dato abgesagt werden. Doch Gemeindepräsident Markus Riedweg war es wichtig, die drei ehemaligen Räte würdig zu verdanken. «Alle drei haben sich doch sehr lange für die Gemeinde engagiert», meinte Riedweg. Deshalb lud die Gemeinde diese Woche zu einer kleinen offiziellen Feier in coronakonformen Rahmen ein.
Rückblicke auf drei lange Politkarrieren
Bei Sonnenschein konnte Markus Riedweg die kleine Gruppe geladener Gäste vor dem Gemeindehaus begrüssen. Der Gemeindepräsident hatte für jeden seiner drei ehemaligen Ratskollegen eine kleine Laudatio vorbereitet. Susanne Hodel-Schumacher wurde 2010 in den Dagmerseller Gemeinderat gewählt. Sie übernahm das Ressort Soziales, das sie zehn Jahre lang innehielt. «In dieser Zeit hatte sie mit vielen grossen Herausforderungen zu kämpfen», hielt Riedweg fest. Er erwähnte die Umsetzung der Pflegefinanzierung oder die Schwierigkeiten im personellen Bereich. Andererseits wurden unter der Leitung der parteilosen Susanne Hodel-Schumacher auch sichtbare Projekte umgesetzt, wie die neu gestaltete Gartenanlage des Alterszentrum Eiche. Die Menschen seien für Hodel-Schumacher immer im Mittelpunkt gestanden. «Gerechtigkeit war ihr wichtig», meinte Riedweg und fügte schmunzelnd an: «Und als einzige Frau im Gemeinderat hat sie uns Männern gut getan.»
Alt-Gemeindepräsident Philipp Bucher gehörte ab 2004 dem Gemeinderat an. Bis 2007 hatte er das damalige Ressort Kultur, Sicherheit und Umwelt inne, ehe er 2008 als Gemeindepräsident gewählt wurde. «Als erster Präsident der fusionierten Gemeinde», wie sein Nachfolger Markus Riedweg betonte. In den vergangenen 16 Jahren habe Bucher die Entwicklung der Gemeinde aktiv mitgestaltet und mitgetragen. Die gelebte Demokratie sei dem FDP-Mann dabei immer wichtig gewesen. So habe er stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Bürger gehabt. Seine Bürgernähe habe er auch ausgelebt, in dem er bei Anlässen im Dorf stets präsent war.
Luftaufnahmen als Geschenke überreicht
Mit einem kleinen politischen Erdbeben startet Urs Fellmann in seine langjährige Tätigkeit in der Kommunalpolitik. Im Jahr 2000 wurde er in Uffikon als Gemeindeammann gewählt – in einer Kampfwahl gegen einen Mitbewerber. Nach der Fusion mit Dagmersellen – deren Umsetzung er aktiv mitgestaltete – kam Fellmann 2006 in den Dagmerseller Gemeinderat und übernahm das Ressort Bildung. Dieses betreute er zehn Jahre lang. «In dieser Zeit wuchsen die Anforderungen im Bildungsbereich stark», hielt Markus Riedweg in seiner Rede fest. Urs Fellmann sei denn auch bei der Umsetzung mehrere grosser Bildungsprojekt beteiligt gewesen. Auch als er 2016 ins Ressort Bau und Infrastruktur wechselte, standen einige grosse Projekte an. «Urs Fellmann war unser Garant für Stabilität, Sicherheit und Verlässlichkeit», sagte Riedweg. «Zudem war er immer so etwas wie unser gemeindeeignes Wikipedia.» Denn Fellmann sei in der Gemeinde gut vernetzt und habe ein breites Wissen über die Geschehnisse im Dorf mitgebracht.
Den drei ehemaligen Gemeinderäte überreichte Markus Riedweg als Dank für ihr langjährige Tätigkeit eine Luftaufnahme der Gemeinde Dagmersellen. Zudem erhielten jeder ein persönliches, jeweils auf ihre Freizeitaktivitäten abgestimmtes Geschenk. Bei Philipp Bucher war das beispielsweise ein Werk der Dagmerseller Steinbildhauerin Susanne Flütsch. Die geladenen Gäste verdankten das Engagement der scheidenden Behördenmitgliedern mit einem warmen Applaus. Den grossen Beifall der Gemeindeversammlung müssten sie sich nun halt einfach vorstellen, meinte Markus Riedweg.