
Einbürgerungen im Luzerner Wiggertal liegen unter dem Schnitt
SERIE
In unserer Sommerserie befassen wir uns mit Einbürgerungen. Wir stellen kürzlich eingebürgerte Menschen aus der Region vor, erklären, wie man eingebürgert wird und liefern aktuelle Zahlen aus dem Kanton Luzern.
Hinter jeder Einbürgerung steckt ein Mensch, eine Biografie – eine Geschichte. Deshalb stellt diese Zeitung im Rahmen der Serie «Einbürgerungen» allem voran Menschen vor, die sich vor kurzem in der Region einbürgern liessen.
Doch auch ein Blick in die Zahlen und Statistiken des Kantons Luzern und des Bundes bezüglich Einbürgerungen kann erhellend sein. Eine geografische Übersicht über Einbürgerungen bietet das Bundesamt für Statistik (bfs). Auf die Gemeinden heruntergebrochen, stammen die aktuellsten Zahlen aus dem Jahr 2017. In den meisten Luzerner Gemeinden im Einzugsgebiet dieser Zeitung, also von Nebikon über Wikon bis hin zu Pfaffnau, liegt die Einbürgerungsquote unter dem schweizerischen Durchschnitt. 2,3 Prozent der ausländischen Wohnbevölkerung (Ausweise B und C) in der Schweiz erhielten 2017 das Schweizer Bürgerrecht. Darüber lagen lediglich Dagmersellen und Nebikon mit 2,5 beziehungsweise 2,6 Prozent. Das entspricht den absoluten Zahlen von 20 beziehungsweise 19 Einbürgerungen im Jahr 2017. Alle anderen Gemeinden – Reiden (1,1), Altishofen (1,9), Wikon (1,7), Pfaffnau (1,8) und Roggliswil (0) – lagen unter diesem Mittel. Der kantonale Durchschnitt kam bei 2,5 Prozent zu liegen. Über die Gründe gibt die Statistik keinen Aufschluss.
Luzern lag 2010 noch stärker über Schweizer Durchschnitt
Die Einbürgerungsquote steigt seit den 90er-Jahren schwankend an. Bereits 2010 entsprach der Schweizer Durchschnitt aber den gleichen 2,3 Prozent. Im Kanton Luzern hingegen lag die Quote indessen bei 3,2 Prozent. Das zeigte sich auch in allen bereits erwähnten Gemeinden, die über dem Schweizer Durchschnitt lagen – ausser Roggliswil, wo vor neun Jahren ebenfalls niemand eingebürgert wurde. Aufgrund der geringen Wohnbevölkerung sind die Zahlen sehr volatil und von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich. Die Einbürgerungsquote von 1,1 Prozent in Reiden im Jahr 2017 entspricht 18 Fällen. Die 37 Einbürgerungen im Jahr 2010 entsprechen einer Quote von 2,7 Prozent. In der Stadt Luzern lag sie 2010 ebenfalls bei 2,7 Prozent, was aber 483 Einbürgerungen entspricht.
Mehr als die Hälfte aus EU-Mitgliedsstaaten
Um die Quoten besser zu verstehen, hilft der Anteil der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung in den jeweiligen Gemeinden. In Reiden betrug dieser Anteil im Jahr 2017 25,1 Prozent. In den restlichen Gemeinden kam der Anteil auf einen Prozentsatz wie folgt zu liegen: Wikon (18 Prozent), Dagmersellen (16 Prozent), Nebikon (28,5 Prozent), Altishofen (17,6 Prozent), Pfaffnau (15,3 Prozent) und Roggliswil (7,7 Prozent). Mehr als die Hälfte der Ausländer stammen aus der EU.