Ende Jahr eröffnet Europa-Park seine Wasserwelt – noch fehlt das Personal

Eine Illustration der Lagune (zvg)
Eine Illustration der Lagune (zvg)

Der Europa-Park ist der grösste Arbeitgeber in Südbaden. Mit dem neuen riesigen Wasserpark, der voraussichtlich im November eröffnet wird, werden 4250 Personen im Freizeitpark nördlich von Freiburg im Breisgau arbeiten. Auf die Sommersaison hin sucht er 700 Mitarbeiter. Der Wasserpark schafft 300 Jobs. Im dazugehörenden Hotel, das schon im Mai aufmacht, sind es 250, 150 für den normalen Betrieb.

Grösste Einzelinvestition
Der neue Wasserpark ist mit Kosten von 140 Millionen Euro die grösste Einzelinvestition in der Geschichte des Familien-Betriebs. Die neuen Mitarbeiter für die Expansion zu finden, ist allerdings schwierig. Wie die «Badische Zeitung» berichtet, betreibt der Europa-Park seit vergangenen Sommer sogar ein eigenes Rekrutierungs-Büro in der Slowakei und arbeitet dort mit Hotelfachschulen zusammen. «Allein mit Arbeitskräften aus der Region können wir unseren Bedarf inzwischen nicht mehr decken», zitiert die Zeitung den Personalchef.

Das liegt auch daran, dass im Park sehr viele Elsässer arbeiten. Weil im Frühjahr auch die Aussenterrassen der Restaurants und Cafés im Elsass öffnen und die Region weiterhin bei Touristen beliebt ist, gibt es ebenfalls Jobs en masse in Frankreich. In der Region sind derzeit im Hotel- und Gaststättengewerbe 3500 Stellen nicht besetzt (die bz berichtete). Kommt hinzu, dass sich bei Mulhouse ein anderer Freizeitpark, der Parc du Petit Prince, vergrössert und auf den Saisonstart im April 170 Personen sucht. Ausserdem hat sich in der Nähe von Lahr, unweit des Europa-Parks, der Online-Modehändler Zalando niedergelassen, und dort Jobs geschaffen.

Um Mitarbeiter zu finden, veranstaltet der Europa-Park regelmässig Bewerbertage und macht sich auf Anwerbertouren in ganz Deutschland. Bereits seit einigen Jahren arbeitet er mit Agenturen in Bulgarien und Ungarn zusammen. Das Büro in der Slowakei befindet sich in einer Kleinstadt im nördlichen Teil des Landes. Aus den beiden Hotelfachschulen in der Nähe möchte der Park pro Jahr 40 bis 50 Absolventen für Stellen in Küche und Hotel gewinnen. Mit zehn Personen sei man sich schon einig geworden, so der Personalchef. Sie machen noch Sprachkurse und fangen im Mai im neuen Hotel an.

Das Hotel ist das sechste auf der Anlage und bietet Platz für bis zu 1300 Gäste. Der Wasserpark umfasst eine Fläche von 450’000 Quadratmetern, was 63 Fussballfeldern entspricht. Dort entstehen neun Themenbereiche. Dazu gehört eine Stadt auf Stelzen mit grossen Rutschen, ein Abenteuerspielplatz mit versunkenen Dreimastern und eine Gletscherhöhle. Insgesamt gibt es 17 Wasserrutschen, ein Wellenbad, einen Strömungskanal und einen Wildwasserfluss. Ausserdem stehen 2200 Liegestühle zur Verfügung, der grösste Teil im Innenbereich. In den nächsten Jahren ist ein zweiter Ausbauschritt geplant.

«Rulantica», so der Name, wird das ganze Jahr über geöffnet sein. Allein der Indoor-Bereich umfasst 32’600 Quadratmeter. Die muschelförmige Halle, bei der im Dezember das Richtfest stattgefunden hat, ist 20 Meter hoch. Die Inhaberfamilie Mack erhofft sich durch die Wasserwelt ein Plus von 600’000 Gästen pro Jahr. Ziel der Investition ist es, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Besucher auf über zwei Tage zu erhöhen.

Seilbahnprojekt ist verschoben

Erst einmal sistiert ist das Projekt, eine fünf Kilometer lange Seilbahn von Frankreich über den Rhein zum Park zu bauen. Weil sie zum Teil durch ein Naturschutzgebiet führen würde, gab es massive Widerstände von Naturschutzverbänden und von Anwohnern. Ein fünf Jahre dauerndes Moratorium soll dazu dienen, die Konflikte auszuräumen und Lösungen zu finden. Ganz aufgegeben ist das Vorhaben nicht.