Entwicklungsleitbild: Einblick ins Staffelbach der Zukunft

Im Januar 2019 haben sich die Staffelbacher mit ihrer Gemeinde auseinandergesetzt und sich gefragt, wie Staffelbach in 20 bis 25 Jahren aussehen könnte. Diese Arbeiten sind ins räumliche Entwicklungsleitbild eingeflossen, das der Gemeinderat kürzlich auf der Gemeinde-Homepage publiziert hat. Es besteht aus zwei Plänen und einem 30-seitigen Erläuterungsbericht. «Grundsätzlich ist das räumliche Entwicklungsleitbild ein Baustein, welcher strategische Ziele und Absichten für jedes Gebiet aufzeigen soll, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen», schreibt der Gemeinderat dazu. 

Charakter erhalten, aber auch Arbeitsplätze schaffen 

Das Leitbild zeigt auf, an welche Leitsätze und Massnahmen sich die 1280-Seelen-Gemeinde in den nächsten Jahren halten möchte. Hier sind zahlreiche Inputs des Workshops vor fast zwei Jahren eingeflossen. So soll beispielsweise das traditionelle Ortsbild und der ländliche Charakter bewahrt, gleichzeitig aber auch die Ansiedlung von neuen Gewerbebetrieben gefördert werden. Es ist vorgesehen, dass die Ansiedlung von Gastrobetrieben unterstützt wird. Die Gemeinde soll zudem besser
erschlossen werden, beispielsweise mit einer zusätzlichen Bushaltestelle, denn die Versorgung mit dem öffentlichen Verkehr sei verbesserungswürdig. 

Das letzte Kapitel des Entwicklungsleitbilds ist die Entwicklungsstrategie. Diese zeigt auf, in welchen Quartieren in Staffelbach künftig verdichtet gebaut werden soll – und wo die Quartiere in ihrem Charakter erhalten bleiben sollen. Verdichtetes Bauen ist nötig, da der Kanton von Gemeinden wie Staffelbach verlangt, dass sie aufzeigen, wie sie bis 2040 eine Einwohnerdichte von 40 Einwohnern pro Hektare erreichen. Momentan leben in Staffelbach 30,8 Einwohner pro Hektare. Einige Quartiere haben den geforderten Wert bereits erreicht, andere liegen deutlich darunter. Aber: Nicht überall ist eine Innenverdichtung möglich. Wo eine solche sinnvoll ist – und wo sie nicht erwünscht ist –, haben die Teilnehmer des Workshops vorskizziert. Basierend auf diesen Erkenntnissen zeigt die Entwicklungsstrategie nun für 12 Quartiere auf, wie sich diese in den nächsten Jahren entwickeln könnten. 

Nicht alle Gebiete sind für verdichtetes Bauen geeignet 

Sehr gut zur inneren Verdichtung geeignet ist beispielsweise das Quartier Sonnmatt. Mit bloss 26 Einwohnern pro Hektare ist es auch eher dünn besiedelt. Entlang der Dorfstrasse stehen die ältesten Gebäude in diesem Quartier. Hier ist gemäss Leitbild eine Innenentwicklung möglich. Der Rest des Quartiers soll aber ein typisches Einfamilienhaus-Quartier bleiben. 

Den geforderten Wert von 40 Einwohnern pro Hektare erreicht das Quartier Bühl bereits. Gemäss Leitbild wird sich dieses Quartier in den nächsten Jahren nicht gross verändern. Das Quartier Böhl ist mit bloss acht Einwohnern pro Hektare das am wenigsten stark besiedelte Quartier. Gemäss Leitbild könnte hier auf einigen freien Flächen verdichtet gebaut werden – eventuell sogar mit Gestaltungsplanpflicht. Andererseits muss aber auch eine Auszonung von einzelnen Parzellen in Betracht gezogen werden, weil diese nur schwer erschlossen werden können und auch die öV-Anbindung nicht optimal ist. 

Das räumliche Entwicklungsleitbild fliesst nun in die Revision der Bau- und Nutzungsordnung (BNO) ein. Spätestens dann muss auch aufgezeigt werden, nach welchen Kriterien Ein- und Auszonungen vorgenommen werden. 

Das räumliche Entwicklungskonzept ist zu finden unter www.staffelbach.ch