«Es gibt ja immer noch die Möglichkeit, selber zu kochen»

Zum Artikel «Hat dem Koch die Nase getropft?» Ausgabe vom 3. Juni.

Sehr geehrter Christian Berzins, herzlichen Dank für diese epochale journalistische Arbeit. Genau dies braucht die gebeutelte Gastronomie in dieser überaus schwierigen Zeit. Ihre Nörgelei passt ausgezeichnet zur heutigen Zeit, in welcher sich fast jeder Restaurantbesucher als verkannter Gastrokritiker sieht.

Auch ich habe seit der Wiedereröffnung mehrmals Gaststätten besucht und ja, auch ich habe verschiedene Konzepte zur Einhaltung der Corona-Schutzmassnamen angetroffen. Ich fühlte mich nie unsicherer oder gefährdeter als die Angestellten, die nun unter ganz besonderen Vorgaben ihren Beruf ausüben müssen. Einen Beruf, den sie vorwiegend gelernt haben, weil sie den Kontakt zu ihren Mitmenschen lieben und es gerne haben, wenn ihre Arbeit von ihren Gästen mit Wertschätzung getragen wird.

Ich denke, dass die Zeiten, in welchen sich die Bediensteten auf einer anderen Stufe als der zu Bedienende eingestuft wurden und ihre Arbeit nur verrichtet werden durfte, indem man sie nicht bemerkte, definitiv vorbei sind. Auch dies ist eine Art Rassismus, der in der heutigen Zeit zu Recht so verpönt ist. Ich denke sowieso, dass Demonstrationen, an denen 5000 Leute teilnehmen, gefährlicher sind.

Und wenn man Angst hat, sich in einem Gastrobetrieb mit Corona zu infizieren, so hat man ja auch die Möglichkeit, selber zu kochen und sich so zu bedienen, dass man nicht auffällt.

Hannes Baumann,
Gasthaus bim buume, Wikon