EW Kölliken: Verkaufen oder behalten?

Sollen wir das EW Kölliken verkaufen?
Wenn wir das EW Kölliken verkaufen, haben wir auf einen Schlag 12 Millionen auf der Bank. Die können wir dann entweder ausgeben oder anlegen. Wenn wir sie ausgeben, haben wir eigentlich einfach unser EW gegen etwas anderes eingetauscht. Ein neues Gemeindehaus steht da wohl weit oben auf der Wunschliste des Gemeinderats. Das wurde aber von den Stimmberechtigten schon mehrmals abgelehnt. Statt des Gewinns vom EW hätten wir dann grössere Unterhaltskosten. Wenn wir das Geld anlegen, gäbe es kaum eine vergleichbar gute Anlage. Schlimmstenfalls müssten wir auf der Bank sogar Negativzinsen berappen. Wenn wir dann merken, dass der Verkauf ein Fehler war, würde sehr wahrscheinlich das angelegte Geld nicht mehr für einen Rückkauf reichen. In der Zwischenzeit könnte der neue Eigentümer den Gewinn durch Preisanpassungen stark steigern. Der höhere Gewinn des EW würde dann auch den Rückkaufspreis in die Höhe treiben. Wir wären also doppelt die Dummen. Zuerst zahlen wir jahrelang höhere Strompreise und zuletzt auch einen höheren Rückkaufspreis. Die private Marktwirtschaft hat grosse Vorteile, wenn dank vieler Teilnehmer der Markt wirklich spielt. Bei einem Verteilnetz, das in unserem Boden vergraben liegt, gibt es keinen Markt. Darum ist das eine Aufgabe der Gemeinschaft. Da soll nicht die Gewinnmaximierung im Vordergrund stehen. Die Stromverteilung war auch in der Vergangenheit eine komplexe Angelegenheit, die unsere Gemeinde sehr gut gemeistert hat. Wir werden sicher auch in Zukunft fähige Leute finden, die das Netz nach unseren Wünschen ausbauen. Darum sollten wir unser EW behalten und gemeinsam weitergestalten.
HANS LEHMANN, KÖLLIKEN

EWK-Verkauf: Gemeindelogo missbraucht
Zum Flugblatt «Ein klares Ja zur EWK Energie AG» mit dem offiziellen Gemeindelogo. Als Einwohner von Kölliken habe ich den Gemeinderat am 15. Februar angefragt, ob er der Verfasser eines Flugblatts sei, das einzig das Gemeindelogo «Gemeinde Kölliken/Aargau» aufweist und sonst keinen Hinweis gibt, auf die Autoren der im «Landanzeiger» verteilten Propagandaschrift für den Verkauf des EWs Kölliken. Ich bezweifelte allerdings, dass der Gemeinderat dieses Schreiben verfasst hat, verlangte aber, dass der Gemeinderat die Öffentlichkeit auf die befremdliche Verwendung des Gemeindelogos hinweist. Darauf hat jetzt der Gemeinderat am 20. Februar geantwortet und behauptet, keine Kenntnis über die Urheberschaft des Flugblattes zu haben: «Auch wenn dem Gemeinderat der Verfasser nicht bekannt ist, wurde das Referendumskomitee auf die Situation mit dem Gemeindelogo hingewiesen.» Auf eine öffentliche Berichtigung allerdings scheint der Kölliker Gemeinderat zu verzichten. Schade!
BERNHARD SCHINDLER, KÖLLIKEN

Zum Verkauf des EW Kölliken: Was habe ich für eine Behörde gewählt?
Nur weil es nach Arbeit «riecht», soll nun unser EW verkauft werden. Alles was die Vorgänger aufgebaut haben, z.B. gibt es in Kölliken keine einzige Freileitung mehr, soll nun an die IBAarau, jetzt Eniwa (sie wechselte gerade den Namen für 1 Million Franken) verscherbelt werden. Es findet sich doch sicher ein Fachmann, der unser gut rentierendes EWK weiterführt. Falls der Verkauf an Eniwa zustande kommt, sind wir von dieser Firma abhängig. Früher oder später wird der zur Zeit günstige Stromtarif angepasst. Bleiben wir unabhängig und können auch in Zukunft unseren Strom dort einkaufen, wo er wirklich günstig ist. Daher ein deutliches Nein zum Verkauf. 
ERNST SUTER, ORTSBÜRGER, KÖLLIKEN