
Fröschengülle, 15. April
Ein normaler Hundemarsch am Mittwoch nach Ostern wie jeden Tag, diesmal im Fennernwald, im weiten Umkreis Fröschengülle. Normal heisst, dass ich alles aufhebe, was so weggeworfen wird. Ich kann einfach nicht anders. Von Hundekot, trotz vorhandenem Robidog, über Zigaretten, WC-Papier mit und ohne Inhalt, Scherben, Verpackungen usw. ist alles dabei. Wozu hat man schliesslich Robidog-Säckli dabei?
Auf dem Weg neben der Brätlistelle also nur schnell zwei Zigaretten aufheben und weiter! Doch aus dem Augenwinkel noch ein paar Stummel beim Bänkli erfasst, also rein ins Säckli, und dann noch daneben, dahinter, rund um die Feuerstelle, usw. Der Radius wird grösser, es kommen immer mehr dazu. Am Ende landen etwa 100 Zigaretten, andere Abfälle und Scherben in mehreren Säckli, trotz unübersehbar riesigem Abfalleimer.
Obwohl mittlerweile schon allerhand gewohnt, ärgerte mich diese Situation enorm. Schliesslich hat es oft Familien dort, spielende und kleine Kinder, die alles in den Mund nehmen. Auch dürfte längst bekannt sein, dass sich Zigaretten, wenn überhaupt, nur ganz langsam zersetzen und Gift sind für die Umwelt. Bei der herrschenden Trockenheit und Brandgefahr noch unverantwortlich dazu!
Egal, in welcher Waldgegend man unterwegs ist, es bietet sich immer ein ähnliches Bild. Schwer verständlich, dass dieselben Leute, die es in die Natur zieht – weil angeblich so schön! – sie dann im gleichen Atemzug mit Abfall verunstalten. Das stimmt traurig und nachdenklich. Auch auf Routen, die wir mehrmals pro Woche unter die Füsse nehmen, liegt aufs Neue immer wieder das ganze Abfallsortiment (wie oben beschrieben). Und immer wieder aufs Neue sammle ich ein. Wenn Sie als Leser oder Leserin beim nächsten Waldspaziergang also finden, dass alles blitzblank ist, dann wissen Sie jetzt, wer vorher den Weg gegangen ist.
Barbara Hunkeler, Pfaffnau