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Für mehr Biodiversität: Kantischüler Pflanzen 200 Meter Hecke und knapp 50 Bäume

Es ist eine spannende Reaktionskette: Einer der rund 30 Filme, die das Open-Air-Kino bei der Kanti Wohlen jeden Sommer zeigt, ist dafür verantwortlich, dass jetzt jede Menge Bäume und Büsche gepflanzt wurden. Kantirektor Matthias Angst erklärt: «Eine Kinobesucherin spazierte auf dem Weg zum Open-Air-Kino über unser Gelände. Dabei fand sie, dass hier sehr viel Potenzial besteht, für mehr Biodiversität zu sorgen. Sie meldete sich bei mir und teilte mir ihre Idee mit.» Das war vor zwei, drei Jahren. Und tada: Jetzt trägt ihre Idee Früchte.

Denn Biologielehrerin Anna Lüthy und Geografielehrer Matthias Bossart haben diese Idee in ein Freifach umgemünzt. Dazu schrieben sie: «Die Schülerinnen und Schüler des Freifachs ‹One, two, tree!› setzen sich aktiv gegen den Biodiversitätsverlust und für eine naturnahe Schulumgebung ein.» Gemeinsam mit ihren Lehrpersonen, externen Beratenden des Naturamas und einem Naturgärtner sowie kommunalen Stellen haben die acht Teilnehmenden ein Konzept zur Erhöhung der Biodiversität an der Kanti ausgearbeitet.

Dieses Konzept hat die Kanti nun zu einem deutlich grüneren Ort gemacht. «Bereits im Sommer haben wir im Freifach eine Ruderalfläche angelegt sowie eine Wandbegrünung gepflanzt», erzählt Anna Lüthy stolz. «Jetzt, im November, haben wir so gut wie alle der 39 Klassen eingebunden, um das Projekt mit knapp 50 Bäumen und über 200 Metern Hecke zu vollenden.»

«Hecken sind ökologisch sehr sinnvoll. Ich möchte, dass heute jede und jeder von Ihnen dreckige Hände bekommt», sagte Lüthy am Freitagmorgen zu einer dritten Kantiklasse. Sie rüstete sie mit Schaufeln, Giesskannen und Setzlingen aus und führte sie hinter den Sportplatz auf ein Stück Rasen. «Es sieht aus wie ein Minenfeld oder jede Menge Maulwurfshügel. Die Löcher, die Sie hier sehen, sollen Sie nun mit den einheimischen Heckensträuchern bepflanzen», sagte sie und zeigte den Schülerinnen und Schülern vor, wie das geht.

Biolehrerin Anna Lüthy (links) zeigte den Schülerinnen und Schülern, wie sie die Sträucher pflanzen müssen.

Auch Rektor Matthias Angst beteiligte sich an der Pflanzung. «In Absprache mit der Gemeinde Wohlen haben wir diesen Platz, der zur Kanti gehört, ausgesucht, um die Hecken zu pflanzen», erklärt er. «Dass fast alle Schülerinnen und Schüler an der Aktion beteiligt werden, war für uns wichtig. So haben sie etwas, das von ihnen bleibt, wenn sie die Kanti einmal verlassen. Etwas, von dem sie sagen können: ‹Das habe ich gepflanzt.›»

Dass es einheimische, dem Klima angepasste Pflanzen sein sollten, war den Initianten von Anfang an klar. «Ausserdem haben wir insbesondere die Standorte der Bäume so gewählt, dass sie nicht nur der Biodiversität dienen, sondern gleichzeitig das Atrium, das neueste der Kantigebäude, mit ihrem Schatten kühlen», freut sich Lüthy.

Entlang des Atriums pflanzten die Klassen knapp 50 Bäume, die das Schulhaus im Sommer auf natürliche Weise kühlen.

Sie haben es so eingerichtet, dass die Bäume vor allem von den vierten Klassen gepflanzt wurden, denn die jüngeren Schüler haben noch mehr Zeit, ihre noch kleinen gepflanzten Sträucher wachsen zu sehen. Schön findet Lüthy, dass einzelne Klassen ihren Bäumen auch eine symbolische Bedeutung gegeben haben.

Und: Die 15’000 Franken, die für die Bäume, Sträucher und auch für die externen Experten ausgegeben werden konnten, haben die acht Schülerinnen und Schüler des Freifachs selber zusammengetragen. Die Wohler Firma Axicom HV AG steuerte 5000 Franken als Stock bei. «Im Rahmen ihrer Corporate Social Responsibility, also der gesellschaftlichen Verantwortung, die sie übernehmen, konnten wir schon oft von der Firma profitieren. So auch diesmal», zeigt sich der Kantirektor erfreut. Den restlichen Betrag haben die Teilnehmenden des Freifachs von Stiftungen und Privatpersonen gesammelt. Anna Lüthy ist begeistert: «Mit so viel Geld hätten wir nie gerechnet.»

Am Donnerstag, 18. November, werden die Pflanzungen mit einem Apéro eingeweiht. So soll auch allen Sponsorinnen und Sponsoren für ihren Beitrag gedankt werden.

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