Gallati nach Corona-Drohungen: «Ich habe den Bundesrat um einheitliche Massnahmen gebeten»

Flickenteppich. Ein Wort, das immer wieder fällt, wenn es um die Schweiz, die Kantone und die Coronaregeln geht. Nach der bundesrätlichen Medienkonferenz vom Dienstagabend konnte die AZ mit dem Aargauer Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati sprechen. Er sagt: «Ich bin nicht überrascht, dass der Bundesrat nun landesweite Massnahmen vorschlägt.»

Die Verschärfungen der einzelnen Kantone, die zwischen Sonntag und Dienstag beschlossen wurden, hätten zu einem ebensolchen Flickenteppich verschiedener Regeln geführt.

Gallati sagt weiter: «Ich hatte den Bundesrat gebeten, selber einheitliche Massnahmen zu erlassen, wenn er der Meinung sei, die Kantone würden ihre Aufgaben nicht erfüllen oder sich untereinander zu wenig abstimmen.» Dies dürfte mit den Verschärfungen, die ab dem 12. Dezember gelten sollen, nun passieren.

Am Vorgehen der Aargauer Regierung gibt es auch Kritik: Beim Regierungsgebäude in Aarau brennen am Dienstagabend 235 Kerzen für die Corona-Todesopfer im Kanton. Koordiniert wurde die Mahnwache in Aarau von Jemine Güttinger und Ralph Wunderlin. Die Teilnehmer verlangen schärfere Massnahmen, um weitere Todesfälle zu verhindern.

Massnahmen werden am Mittwoch besprochen

Inhaltlich kann sich Gallati noch nicht zu den geplanten nationalen Massnahmen äussern. «Wir werden diese heute Mittwoch im Regierungsrat besprechen und dann gegenüber dem Bundesrat dazu Stellung nehmen», sagt er.

Für den Donnerstagnachmittag ist ein weiterer Point de Presse des Aargauer Regierungsrats angesetzt. Er wird um 14.30 Uhr beginnen und live übertragen. Der Livestream wird auf dieser Seite übertragen. (az)